Hunderttausende fordern Einsicht in Schufa-Daten

Hunderttausende fordern Einsicht in Schufa-Daten
Die kostenlose Selbstauskunft bei der Wirtschaftsauskunftei Schufa hat zu einem wahren Ansturm geführt. Seit ihrer Einführung am 1. April forderten bereits 450.000 Bürger ihre Daten an.

Hunderttausende Bundesbürger haben seit dem 1. April kostenlos Einblick in ihre Schufa-Daten genommen. "Bisher hatten wir insgesamt 450.000 dieser kostenfreien Anfragen", sagte Schufa-Vorstand Dieter Steinbauer der "Welt" (Freitag). Seit dem 1. April hat jeder Verbraucher das Recht, einmal im Jahr eine Aufstellung seiner gespeicherten Daten zu bekommen, ohne dafür zahlen zu müssen.

Der Ansturm der Konsumenten sei "größer als wir erwartet hatten", sagte Steinbauer. Er liege um "30 bis 40 Prozent" über den Werten aus der Zeit, als auch die erste Auskunft noch kostenpflichtig gewesen sei.

Viele Einträge sind falsch

Von den 4.000 Verbrauchern, die nach der kostenlosen Selbstauskunft täglich bei der Schufa anriefen, habe etwa ein Drittel berechtigte Korrekturwünsche, sagte Steinbauer. "Dabei geht es etwa um Konten oder Kreditkarten, die nicht mehr existieren. Diese Einträge löschen wir dann umgehend." Die Schufa muss nach seinen Worten für den neuen Umsonst-Service einen zweistelligen Millionen-Betrag aufwenden.

Die Auskunftei verwaltet Daten über die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern und Unternehmen. Sie verfügte im vergangenen Jahr über mehr als 462 Millionen Informationen von rund 66 Millionen Menschen allein in Deutschland und ist auch im Ausland aktiv. Anteilseigner der Schufa sind vor allem Banken und Sparkassen. Auch Unternehmen aus Handel und anderen Dienstleistungsbereichen sind beteiligt.

dpa