Steuerzahler arbeiten seit Sonntag für die eigene Tasche

Steuerzahler arbeiten seit Sonntag für die eigene Tasche
Seit Sonntag arbeiten Beschäftigte wieder für den eigenen Geldbeutel - immerhin zehn Tage früher als noch im vergangenen Jahr. Bis zum 3. Juli haben die Beschäftigten nur für Staats- und Sozialkassen geschuftet.

Deutschlands Steuerzahler arbeiten in diesem Jahr nicht ganz so lange für die Staats- und Sozialkassen wie noch 2009. Von diesem Sonntag (4. Juli) an und damit zehn Tage früher als vor einem Jahr arbeiten sie nur noch für den eigenen Geldbeutel - rein rechnerisch und verallgemeinert zumindest. Das hat der Bund der Steuerzahler für einen Gastbeitrag in der «Bild am Sonntag» ermittelt.

Vor einem Jahr fiel der sogenannte Steuerzahler-Gedenktag auf den 14. Juli. Das davor erwirtschaftete Einkommen der Steuer- und Beitragszahler haben nach dem Rechenmodell des Steuerzahlerbundes Staat und Sozialversicherungen behalten.

Der bei Experten umstrittene «Steuerzahler-Gedenktag» ist ein Rechenbeispiel. Es zeigt an, wie viel der Staat vom Einkommen der Bürger und Betriebe über Steuern und Sozialabgaben zunächst einbehält. 2008 fiel der «Steuerzahler-Gedenktag» auf den 8. Juli, 2007 dann wiederum auf den 13. Juli.

Die Politik, aber auch Ökonomen kritisieren das Rechenexempel. Zudem wird darauf verwiesen, dass die Beitragszahler für ihre Einzahlung in Sozialkassen auch Gegenleistungen erhalten. Mit den Steuereinnahmen wiederum werden Bereiche wie Bildung, Sicherheit, Verteidigung, Kinderbetreuung oder Straßenbau finanziert.

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Karl Heinz Däke, rechnete in der Zeitung vor, von jedem 2010 verdienten Euro flössen 29,9 Cent in Steuern, 20,6 Cent in Sozialabgaben. Dem Arbeitnehmer blieben nur 49,5 Cent - immerhin 2 mehr als 2009.

Die Steuerrechtskorrekturen in den Konjunkturpaketen und die Absetzbarkeit der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge wirkten positiv. Scharfe Kritik übte Däke an den Plänen der Koalition, den Beitragssatz zur Krankenversicherung zu erhöhen. Dies sei das falsche Signal. Denn das belaste vor allem die hart arbeitende Mittelschicht.

dpa