Merkel setzt sich für Transaktionssteuer ein

Merkel setzt sich für Transaktionssteuer ein
Deutschland will sich beim bevorstehenden G20-Gipfel in Toronto für eine globale Finanzmarktsteuer einsetzen. Bundeskanzlerin Merkel will so Exzesse an den Finanzmärkten eindämmen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte in einer am Samstag in Berlin veröffentlichten Video-Botschaft, die Finanzmärkte müssten an den Kosten der Krise beteiligt werden. "Die Krise ist ausgebrochen durch Exzesse an den Märkten, die wir durch neue Regulierung unbedingt eindämmen müssen", betonte die Kanzlerin.

Die Europäische Union werde sich mit ihren Teilnehmern am G20- Treffen dafür einsetzen, "dass wir auf globaler Ebene eine Finanzmarkttransaktionssteuer entwickeln". Dazu erwarte sie allerdings kontroverse Diskussionen. Europa werde auf dem G20-Treffen seine Meinung deutlich artikulieren. Die Steuerzahler dürften nicht noch einmal für die Kosten der Exzesse herangezogen werden.

Auf der Tagesordnung des G20-Gipfels stehe auch die Frage, wann von den Konjunkturprogrammen wieder auf eine nachhaltige Haushaltskonsolidierung umgestiegen werden könne. "Dies ist nach Meinung der europäischen Teilnehmer - ganz besonders auch Deutschlands - dringend notwendig, um zu verhindern, dass in Zukunft wieder solche Krisen entstehen können", betonte die Kanzlerin.

Die Gruppe der 20 wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt trifft sich in der kommenden Woche zu ihrem vierten Gipfel in Toronto (Kanada), um über Maßnahmen zur Stabilisierung der Weltwirtschaft nach der weltweiten Rezession und Konsequenzen für das Finanzsystem zu beraten.

dpa