Geistliche machen Hoffnung auf die Zeit nach der Pandemie

rSchlussstein an der Decke der evangelischen Gertrudis-Kirche in Saalfeld Graba in Thüringen
©epd-bild/Rainer Oettel
Der Schlussstein an der Decke der evangelischen Gertrudis-Kirche in Saalfeld Graba in Thüringen zeigt Christus als Siegeslamm. Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, ist das Lamm ein Symbol für die Auferstehung Jesu Christi.
Geistliche machen Hoffnung auf die Zeit nach der Pandemie
Die Botschaften der Kirchen zu Ostern 2021
Es ist das zweite Osterfest unter Pandemie-Bedingungen. Wegen steigender Inzidenzen verzichten viele Gemeinden auf Präsenzgottesdienste. Für die evangelischen und katholischen leitenden Geistlichen ist das kein Grund, den Mut zu verlieren.

Evangelische und katholische leitende Geistliche haben die Bedeutung des Osterfests als Fest der Auferstehung und Hoffnung betont. Zuversicht sei in Zeiten der Corona-Pandemie eine "schwere Übung" geworden: "Wir sind müde, erschöpft von 13 Monaten Pandemie. Die Erfüllung unserer Hoffnungen verzögert sich. Still wartet die Welt auf die Auferstehung", sagte der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Ralf Meister, in seiner vorab verbreiteten Osterbotschaft. Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus sagte, es möge sein, dass alle hier und da mit den Kräften am Ende seien. "Zu Ostern bekommen wir's mit der Kraft des Auferstandenen zu tun", betonte sie. Das sei auch und gerade in diesem Jahr zu spüren.

Christinnen und Christen sollten an Ostern trotz der Corona-Pandemie das Leben feiern, sagte Dorothee Wüst, Präsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz. Die Corona-Krise sei zu einer Durststrecke geworden, die den Menschen viel Durchhaltevermögen abverlange. Doch "mit Ostern stärken wir unsere Hoffnung und Zuversicht, dass jede Durststrecke ein Ende hat, dass am Ende das Leben siegt. Ostern ist das Fest des Lebens."

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Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz rief dazu auf, den Mut nicht zu verlieren. "Wir erleben das zweite Osterfest in der Corona-Zeit, und es ist stärker als im letzten Jahr von Sehnsucht und Hoffnung geprägt", erklärte der Theologe. Derzeit seien viele Existenzen bedroht und viele Dinge, die das Leben lebenswert machten, müssten zurückgestellt werden. Dies fühle sich manchmal furchtbar schwer, leidvoll und hoffnungslos an. Hier könne das Vertrauen darauf Kraft geben, "dass aus Leid am Ende Segen wird", betonte er. "Auch unser Einsatz und unsere Opfer bewirken Segen. Daraus werden neue Lebensmöglichkeiten entstehen", betonte Bilz.

In diesem Jahr verzichten viele Gemeinden wegen der steigenden Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf Präsenzgottesdienste. Die katholischen Bistümer und evangelischen Landeskirchen überlassen die Entscheidung meist ihren Gemeinden. Karfreitag und Ostern sind die höchsten christlichen Feiertage. An Karfreitag gedenken Christen weltweit dem Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. An Ostern feiern sie seine Auferstehung.

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Der Karfreitag zwinge die Menschen dazu, Leiden und Sterben wahrzunehmen. Den Tod ignorieren wie manche sogenannte "Querdenker" gehe an diesem Tag nicht, schrieb Bischöfin Beate Hofmann von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in ihrer vorab veröffentlichten Predigt zum Karfreitag. Der Tag "konfrontiert uns mit dem Schmerz und der Qual eines sterbenden Menschen. Damals am Kreuz in Golgatha, heute in den Intensivstationen dieser Welt, in manchen Ländern einfach auf der Straße, ohne ausreichende medizinische Versorgung sterben Menschen qualvoll, um Luft ringend".