Normative Obdachlosigkeit

Normative Obdachlosigkeit
Warum wird in „einer wirtschaftlichen und fiskalischen Lage, die so weit wie irgend nur denkbar von so etwas wie Notstand entfernt ist“; dieser „trotzdem von allen herbeigeredet und herbeifantasiert“? Außerdem: das „völkische Denken gut vernetzter Redakteurstypen“; der Kulturkampf der WDR-Hierarchen; der „James Bond des afrikanischen Journalismus".

Die tägliche Aufarbeitung medialer Partikularphänomene, die diese Kolumne leistet, ist nicht immer reich an Überraschungen, und insofern ist man dann doch erfreut, wenn man mal jenseits der bekannten Pfade etwas Instruktives findet. Heute ist es ein medienkritisches Essay des Sozialpsychologen Harald Welzer, erschienen in der gerade an die Kioske gekommenen neuen Ausgabe des Vierteljahresmagazins und taz-Ablegers zeozwei, des „Magazins für Klima. Kultur. Köpfe“ (Untertitel) also. 

Welzer befasst sich hier mit der „verzerrten und hysterisierten deutschen Diskussion über ‚die Flüchtlinge‘“

„Jedenfalls hat sich (...) die Meinung verbreitet, man habe es in der Flüchtlingsfrage (...) mit einem Problem zu tun, (...) das die Flüchtlinge selbst darstellen. Weshalb es vielen vor allem um die Frage geht, wie man die Außengrenzen besser sichern könnte, nämlich gegen die Flüchtlinge. Die sollen es einfach vorziehen, dort zu bleiben, wo sie sind. Flüchtlingsproblem gelöst. Damit ist die Wirklichkeit dort angekommen, wo vor vielen Jahren das Satireblatt Titanic die Lösung des Hungerproblems in Afrika sah: ‚Einfach mehr spachteln, Leute!‘“

Welzer ist beunruhigt von „den kollektiven Verschiebungen der Wahrnehmungen und Deutungen“:

„Es geht nicht um ... die Bekämpfung des erstarkenden Rechtsextremismus mit den Mitteln des Rechts, nicht um ... die moralische Verwahrlosung vieler Parteipolitiker und ihre Demokratiefeindlichkeit. Nein, es geht um ‚die Flüchtlinge.‘“

Zentral ist, vor allem mit Blick auf das Wirken der Medien in den vergangenen Monaten, folgende Passage:

„Für mich ist die hysterische Diskussion allfälliger Real- und Fantasieprobleme mit ‚den Flüchtlingen‘, die Klage über den ‚verweichlichten Staat‘, die ‚Willkommenskultur‘, die dringend von einer ‚Verabschiedungskultur‘ (FAZ) abgelöst werden müsse, ein gespenstisches Realexperiment. Als Sozialpsychologe habe ich mich anhand historischer Beispielfälle lange damit beschäftigt, wie sich die Referenzrahmen der Wahrnehmung und Deutung von Ereignissen und Situationen oft erstaunlich schnell verändern, ohne dass es jemand bemerken würde (...) Dasselbe Phänomen gewissermaßen live und in Farbe vorgeführt zu bekommen, ohne dass sich - etwa in den dafür zuständigen öffentlich-rechtlichen Medien - breite Gegenpositionen bilden, die die verzerrte Optik und Hysterie korrigieren, das ist allerdings frappierend. Und ich muss sagen: Damit habe ich nicht gerechnet.“

Ja, „the lunatics have taken over the asylum“ (Fun Boy Three, 1981), aber die Frage ist natürlich, ob Welzer, und auch andere, die sich grämen, die Entwicklung nicht vorausgesehen zu haben, all das hätten stoppen können, wenn sie es vorausgesehen hätten. Welzer konstatiert, es herrsche eine „normative Obdachlosigkeit“. Warum, fragt er, sind die „verzerrte Optik“ und „Hysterie“ so verbreitet ausgerechnet in

„einer wirtschaftlichen und fiskalischen und administrativen Lage, die so weit wie irgend nur denkbar von so etwas wie Notstand entfernt ist? Der trotzdem von allen herbeigeredet und herbeifantasiert wird.“

Das wirft viele weitere Fragen auf, um die sich - unter anderem - Sozialpsychologen in den nächsten Monaten kümmern könnten: Warum fantasieren die „Ausgrenzer“ (Welzer) unter den Journalisten einen Notstand herbei? Warum agieren sie hysterisch? Glauben sie das, was sie schreiben? Ist ihr Handeln eher opportunistisch motiviert und hoffen sie, dass es dazu beiträgt, dass sie in Zeiten noch knapper werdender Jobs und Aufträge ihre behalten?

Letzeres könnte eine falsche Hoffnung sein, wenn man Stefan Ripplinger (konkret 3/16, wie Welzers Text derzeit nicht online) glauben darf:  

„Auffällig ist, dass die Medien, die (wie in Ungarn und Polen gesehen) von einer autoritären Regierung zuerst drangsaliert werden würden, sie am leidenschaftlichsten herbeiwünschen (...) Mit ihrer Verabschiedungskultur verabschieden sie sich selbst.“

Angesichts dessen, dass es in Deutschland - unter anderem, weil Medien Ländersache sind - ziemlich lange dauert, Medien betreffende Gesetze zu ändern, dass also Medienpolitik hier zu Lande eine zähe und langwierige Angelegenheit ist, gehe ich davon aus, dass es Politiker, die gern Medienverhältnisse wie in Ungarn oder Polen (oder gar Erdoganistan) sähen, nicht so leicht hätten, aber das ist jetzt keineswegs eine in Stein gemeißelte Meinung.

Andere Betrachtungen zur Lage an der Diskursfront liefert Aram Lintzel, der sich für die taz mit den „vielen Indizien für den rasanten Shift des öffentlichen Diskurses nach ganz rechts“ befasst, also aus einer anderen Perspektive und mit einer etwas anderen Intention mit dem, was auch Welzer umtreibt. Lintzel nimmt dabei nicht nur die üblichen Verdächtigen des nach j.w.d. abgedrifteten Magazins Cicero, sondern auch Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart in den Blick, und zwar anhand eines Auftritts in der Sendung „Maybrit Illner“: 

„Ungestört konnte er Flüchtlinge sprichwörtlich verbrämt als Gift bezeichnen ( ‚Die Menge macht das Gift‘) und sich dann im Jargon der Neuen Rechten um die ‚Homogenität‘ des kontaminierten Volkskörpers zu sorgen. Niemanden aus der Runde störte sich daran. Dass ‚Homogenität‘ ein unhintergehbares Urbedürfnis ist, wie rechte Autoren es in ihrem Kampf gegen ‚Überfremdung‘ gebetsmühlenartig wiederholen, scheint inzwischen konsensfähig zu sein (...) Während sich alle Welt zu Recht über Steinbachs rassistischen Tweet aufregt, kann sich völkisches Denken – wenn es nur von gut vernetzten Redakteurstypen vorgetragen wird – als ernsthafter Beitrag zur ‚Debatte‘ ausgeben.“

[+++] Der von Harald Welzer gerade ins Feld geführte Begriff der „normativen Obdachlosigkeit“ gilt in einem anderen Kontext auch für WDR-Intendant Tom Buhrow und seine Hörfunkdirektorin Valerie Weber, die sich gerade darüber freuen dürfen, dass der Rundfunkrat der WDR ihrer „Reform“ des Programmes Funkhaus Europa seinen Segen geben hat - siehe dazu auch den gestrigen Altpapier-Aufmacher. Der darin zitierte Spiegel-Online-Autor Christoph Twickel hat mit einem Kommentar zur Rundfunkrats-Entscheidung noch einmal nachgelegt. Einige mögen es erstaunlich finden, dass aktuell die Aufmerksamkeit so groß für ein eher „kleines“, wenn auch manchmal „groß daher kommendes“ bzw. täglich nur von rund 150.000 Menschen gehörtes Programm, aber es geht in der Funkhaus-Europa-Sache auch um Grundsätzliches. Es werde „mal wieder“ ein öffentlich-rechtliches Programm „eines Großteils seiner Eigenständigkeit und Besonderheit (be)raubt“, klagt Twickel.

Um es historisch allgemeiner einzuordnen:

„Seit gut zwei Jahrzehnten säubern die öffentlich-rechtlichen Sender mit stumpfer Systematik alles aus ihren Programm, was musikalisch außerhalb des Oldie-Hits-und-das-Besten-von-heute-Schemas liegt.“

Twickel spricht von einem 

Kampf der Kulturen (...), den die Senderchefs und Intendanten kämpfen. Weg mit den Nischen, weg mit allem, was anders klingt, noch unbekannt ist, aufregend sein könnte. Weg mit all dem, was die Hörer - die man sich in den Chefetagen der Öffentliche-Rechtlichen offensichtlich vorstellt wie Versuchsratten, die auf Chartsfutter konditioniert sind - irritieren könnte“.

Wenn wir es hier im Altpapier mit Kritik an der ARD und ihren Landesrundfunkanstalten zu tun haben oder wir selbst der Meinung sind, sie formulieren zu müssen, dann geht es oft um Unternehmenspolitk und in den allermeisten Fällen um das Programm im Fernsehen - eher selten aber ums Radio. Das ist natürlich ein Missverhältnis auch insofern, als im Vergleich mit den Tages-Musikprogrammen der meisten ARD-Hörfunkwellen noch der dööfste Degeto-Freitags-Film aus der Prä-Strobl-Ära wie ein geringfügiges Verbrechen wirkt. Zur aktuellen Qualitätsdefensive der Programmreformweltmeister Buhrow/Weber habe im Übrigen auch ich etwas geschrieben, und zwar für taz.de.

[+++]  Um das eben schon touchierte Thema TV-Programmqualität wieder aufzugreifen:

„Manche sagen, die tragikomische Serie ‚Braunschlag‘ sei die bislang einzige deutschsprachige Fernsehserie, die mit den gefeierten amerikanischen und britischen Meisterwerken des Genres mithalten könne.“ 

So kündigt das SZ-Feuilleton heute ein Interview mit dem „Braunschlag“-Erfinder David Schalko an. In seiner besten Antwort geht es aber wiederum um noch einen anderen Aspekt:

„Es gab und gibt nach wie vor große deutsche Humoristen. Das Problem scheint mir eher ein Großteil des deutschen Publikums zu sein, für das Alkoholismus, vor allem aber auch das Verhöhnen das Gleiche wie Humor sind.“

Wie die für Serien zuständigen Juroren des Grimme-Preises zu den Mithalte-Qualitäten deutscher Serien stehen - darauf werden wir später an dieser Stelle noch eingehen, wenn das Grimme-Institut die Preisträger dieses Jahres bekannt gibt. Update, 12.09 UhrHier sind sie. Und um die Frage jetzt zu beantworten: Vermutlich gehören die Juroren in der Kategorie Fiktion nicht zu den von der SZ zitierten „manchen“, haben sie doch drei von vier möglichen Preisen an deutsche Serien vergeben: „Deutschland 83“, „Weissensee“ und „Weinberg“. Hinzu kommt noch die Serie „Club der roten Bänder“ in der neuen Kategorie Kinder & Jugend. Klar, dass denen bei dwdl.de dazu „Serienrausch“ einfällt. Und wer Näheres erfahren will über den Film „Tödliche Exporte - wie das G36 nach Mexiko kam", dessen Team in der neuen Subkategorie Journalistische Leistung ausgezeichnet wurde: Siehe dieses Altpapier aus dem September. Disclosure: Ich war Mitglied der Grimme-Nominierungskommission Information & Kultur, also einer der vier Vorjurys.

[+++] Wenn man die Headline „The end of the news as we know it“ liest, ist man geneigt, woanders hin zu klicken oder sonstwie seine Aufmerksamkeit zu verlagern, denn ähnliche Formulierungen sind einem schon oft untergekommen. Ich empfehle trotzdem den bei Medium zu findenden Vortrag, den Emiliy Bell von Columbia Journalism School an der University of Cambridge gehalten hat:

„Something really dramatic is happening to our media landscape, the public sphere, and our journalism industry, almost without us noticing and certainly without the level of public examination and debate it deserves. Our news ecosystem has changed more dramatically in the past five years, than perhaps at any time in the past five hundred. We are seeing huge leaps in technical capability — virtual reality, live video, artificially intelligent news bots, instant messaging and chat apps — and massive changes in control, and finance, putting the future of our publishing ecosystem into the hands of a few, who now control the destiny of many.“

Das heißt konkret:

„The largest of the platform and social media companies, Google, Apple, Facebook, Amazon, and even second order companies such as Twitter, Snapchat and emerging messaging app companies, have become extremely powerful in terms of controlling who publishes what to whom, and how that publication is monetised. There is a far greater concentration of power in this respect, than there ever has been in the past. Networks favour economies of scale, so our careful curation of plurality in media markets such as the UK, disappears at a stroke, and the market dynamics and anti-trust laws the Americans rely on to sort out such anomalies are failing.“

Wer jetzt in Grundsatz- und Thesenstimmung ist, kann gleich weitermachen mit den „Beobachtungen zum Wandel im Verhältnis zwischen Medien und Öffentlichkeit“ von Medienkorrespondenz-Chefredakteur Dieter Anschlag, einem Vortrag bei der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands, der nun in gedruckter Form vorliegt. Daraus zwei Thesen:

„Journalismus heute muss die Zeit neu erfinden, die Zeit stillstellen, zeigen, dass die permanente Dynamik, die forcierte Info-Raserei nirgendwohin führt, Journalismus muss abbremsen.“

Und: 

„Der homo digitalis neigt zur Weltfresserei, Weltvöllerei, er schlägt sich ohne Unterlass den Kopf und Magen voll mit Weltbild und Weltbild, gleichzeitig macht er kaum noch reale Erfahrungen, die diesen Welthunger stillen, diesen Erfahrungshunger. Guter Journalismus bringt die Welt in die Reichweite des Lesers, ohne gleichzeitig das Verlangen nach noch mehr Weltfresserei zu wecken.“


Altpapierkorb

[+++] Wie es um die Lage der Journalisten in der Türkei - „Weitere Einschränkung der Pressefreiheit in der Türkei: Nun wurde auch die Nachrichtenagentur Cihan Ajansi unter staatliche Kontrolle gestellt“, meldet aktuell die taz - oder auch in Russland bestellt ist, ist uns halbwegs bekannt. Aber unter welchen Bedingungen arbeiten Journalisten beispielsweise in Ghana? Die NZZ stellt Anas Aremeyaw Anas vor, den „James Bond des afrikanischen Journalismus“, der „seit 15 Jahren Kriminalität und Korruption enthüllt“, und zwar, wie die Bond-Analogie schon verrät, mit unkonventionellen Methoden. 

+++ Anlässlich der heute im Presserat bevorstehenden Debatte der Reform der Ziffer 12 des Pressekodex (siehe unter anderem Altpapier von Dienstag) geht Karoline Meta Beisel in der SZ auf eine Idee des ARD-aktuell-Chefredakteurs Kai Gniffke ein: „Bei einer Chefredakteursrunde, zu der die dpa kürzlich geladen hatte und bei der Ziffer 12 Thema war, machte Gniffke einen Vorschlag. Seine Idee: Den Passus um einen weiteren Satz zu verlängern, ähnlich formuliert wie der, der schon da steht: ‚Zugleich ist zu berücksichtigen, dass die Nicht-Erwähnung Vorurteile gegenüber der Unvoreingenommenheit der Medien schüren könnte.‘ Das Spannungsverhältnis wäre so im Kodex verankert, die Anforderungen an eine Rüge etwas höher: 'Dann hätten vielleicht manche ein besseres Gewissen, die sich entscheiden, die Nationalität zu nennen', so Gniffke." Dazu Beisel: „Was sich aber auch durch diesen Passus nicht ändern würde: Die Pflicht, in jedem Einzelfall sauber abzuwägen.“

+++ Weil die AfD-Filiale Nürnberg bei Facebook eine Headline der Abendzeitung fälschte, hat diese nun einen Anwalt eingeschaltet. Das steht u.a. im Tagesspiegel. „Die Partei nutzte eine Funktion bei Facebook, mit der die Überschriften von geposteten Links verändert werden können“, schreibt die Abendzeitung in eigener Sache.

+++ Zum Ärger, den der Obersten Bayerischen Rechnungshof dem BR bereitet, steht Ausführliches im Tagesspiegel und bei faz.net.

+++ „Die so genannten Journalisten“, die bei der Huffington Post „Clickbaiting betreiben, das offenbar ganz gezielt rassistische Reflexe triggern soll“, knöpft sich Boris Rosenkranz (Übermedien) vor.

+++  Im FAZ-Feuilleton gibt es Lob für das kleine litauische soziale Netzwerk Plag, das „die Debattenkultur verändert, weil es dem Grundsatz folgt, dass Diskussionen weder Nacktbilder noch Hasstiraden brauchen“ (Aufmacherseite), und für die Berliner Literaturwissenschaftler Michael Watzka und Moritz Müller-Schwefe und ihr vierteljährlich erscheinendes Magazin Metamorphosen: "Sie präsentieren ungewöhnliche, überraschende und verstörende Texte, die in der schnellen Klick-Klick-Welt des Internets keine Chance hätten."

+++ Feuilletonistisch geht es auch auf der FAZ-Medienseite zu: Die heutige arte-Dokumentation „Hannah Arendt und die Pflicht zum Ungehorsam“ ist Anlass für ein Interview mit Arendts Großnichte Edna Brocke, die zu den Herausgebern der Zeitschrift Kirche und Israel gehört.

+++ Kurios oder realitätsnah? Eine Frage, die ein aktueller medienpolitischer Beschluss aus Bremen aufwirft, über den die Medienkorrespondenz berichtet: „Zum Aufgabenbereich von Radio Bremen sollen künftig verstärkt auch Social-Media-Aktivitäten gehören. Der gesetzliche Auftrag des öffentlich-rechtlichen Senders soll entsprechend ausgeweitet werden. Das sieht der Entwurf zur Neufassung des Radio-Bremen-Gesetzes vor, den die Landesregierung von SPD und Grünen im Februar in die Bürgerschaft eingebracht hat. In dem Entwurf heißt es, die Rundfunkanstalt solle ‚auch neue Medienformen, insbesondere soziale Netzwerke, nutzen und mitgestalten‘ (...) Bislang gibt es bei öffentlich-rechtlichen Sendern hierzulande keinen derart expliziten Social-Media-Auftrag, der per Gesetz (Rundfunkanstalt für ein Bundesland) oder Staatsvertrag (Rundfunkanstalt für mehrere Bundesländer) festgelegt ist.“

+++ Neues aus Bergedorf, dem „etwas abgelegenen Hamburger Stadtteil“ (Altpapier): „Der zweite und auf alle Bereiche ausgeweitete Warnstreik bei der Bergedorfer Zeitung am 7. März hat so viel Druck auf den Verlag und den Konzern ausgeübt, dass am folgenden Tag morgens die Zeitung über den Konflikt berichtet hat. Das ist in der Geschichte von Zeitungsstreiks sehr selten.“ Darüber informiert der Verdi-Bezirk Hamburg. Der auch von Journalisten der Zeitung mitgetragene Protest richtet sich gegen die berüchtigten Jobkiller der Funke-Gruppe, die 41 Arbeitsplätze in der Druckvorstufe abschaffen wollen. Ob die gesamte Bergedorfer Zeitung, in deren Sportredaktion ich als 15-Jähriger ein Schülerpraktikum gemacht habe, „bald vor dem Aus“ steht, fragt das Hamburg-Journal des NDR Fernsehens.

+++ Weiteres aus der Regionalzeitungswelt: „Menschliches Unvermögen" hat nach Auffassung der Dithmarscher Landeszeitung dazu geführt, dass dort am Sonnabend auf Seite 1 dubiose Waffenwerbung zu finden war. Der Tagesspiegel berichtet.

+++ When Saturday Comes gehört zu den, sagen wir mal: 20 besten Zeitschriften weltweit. Mein Abo bei dem Fußball-Monatsmagazin habe ich vor einigen Jahren trotzdem gekündigt - aber nur, weil ich kaum noch dazu kam, das Blatt zu lesen. Nun feiert die Zeitschrift ihr 30-jähriges Jubiläum

Neues Altpapier gibt es wieder am Donnerstag.

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