Walter Gropius

Walter Gropius (1883-1969) war einer der bedeutendsten Architekten der Moderne. Als der gebürtige Berliner 1919 Chef des Bauhauses in Weimar wurde, lagen bedeutende Großprojekte bereits hinter ihm: das Fagus-Werk im niedersächsischen Alfeld - das heute zum Weltkulturerbe gehört - und Bauten für die Werkbund-Ausstellung 1914.

Die exakt geprägte Form dieser Arbeiten, die strenge Geometrie, sollte später zum Markenzeichen des Bauhauses werden. Ab 1923 galt dort die "Einheit von Kunst und Technik" als wichtige programmatische Grundlage.

Lyonel Feininger, Gerhard Marcks, Paul Klee, Oskar Schlemmer und Wassily Kandinsky als "Meister" machten das Bauhaus weltberühmt. Mit dem Wechsel des Bauhauses 1925 nach Dessau begann Gropius auch mit Wohnungsbau in großem Stil, mehr als 300 Wohnungen entstanden in der Siedlung Dessau-Törten. Er trat schon früh für eine Rationalisierung des Bauwesens ein.

Bei weiteren Wohnsiedlungen in Karlsruhe und in der Berliner Siemensstadt hatte Gropius die Bauhaus-Leitung bereits abgegeben und firmierte als freier Architekt. 1934 ging er über England in die USA, wo er Professor für Architektur wurde. Das Bauhaus war nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten bereits 1933 geschlossen worden. In den letzten Jahren vor seinem Tod am 5. Juli 1969 in Boston arbeitete Gropius wiederholt in West-Berlin - auch an den Planungen für die Gropiusstadt, die später mehrfach geändert wurden.