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Integration
Angekommen, gearbeitet – abgeschoben
Deutschland hat uns geflüchteten Journalistinnen, Studierenden, Erzieherinnen, Physikern und anderen Berufstätigen versprochen: Wenn ihr schnell die deutsche Sprache lernt, euch aus- und weiterbildet, wenn ihr hier gute Abschlüsse macht, arbeitet und euer eigenes Geld verdient, dann könnt ihr bleiben. Zugleich hat sich die Regierung zum Ziel gesetzt, möglichst viele Menschen abzuschieben. Das ist ein Widerspruch mit fatalen Folgen. Denn es mehren sich die Beispiele von Menschen, die alle diese Anforderungen erfüllt haben – und dennoch abgeschoben wurden.
Ramzi Awat Nabi (24), ein junger Iraker, wurde im Studentenwohnheim in Stuttgart-Vaihingen festgenommen. Er hat sein Abitur mit der Note 1,5 beendet, studierte Gebäude- und Energietechnik an der Hochschule Esslingen und bereitete sich auf seine Abschlussprüfungen vor. Er träumte davon, nach seinem Studium in einem der nachgefragtesten Berufe in Deutschland zu arbeiten und sich ein stabiles Leben aufzubauen. Doch die Stuttgarter Ausländerbehörde zweifelte an seiner Identität. Versuche, auch seines Anwalts, die Zweifel auszuräumen, zählten nicht. Auch Proteste von Kommilitonen, Freunden und Familie konnten nicht verhindern, dass er Mitte August nach Bagdad abgeschoben wurde – in jenes Land, aus dem er einst auf der Suche nach Sicherheit geflohen war.