G2 Baraniak
Schriftstellerin Nino Haratischwili
"Ich war noch nie auf einer Beerdigung"
Das Interview ist Teil unserer Serie "Fragen an das Leben", in der wir Prominente aus Politik, Kultur oder Wissenschaft fragen, in welchen Momenten sie sich lebendig fühlen, welche Träume sie haben und was Gott für sie bedeutet.
chrismon: In welchen Momenten fühlen Sie sich lebendig?
Nino Haratischwili: Mit geliebten Menschen, bei spannenden Gesprächen, auf Reisen. Und wenn ich etwas kreieren darf, ob es Schreiben ist oder im Theater. Das sind ja zwei komplett unterschiedliche Handwerke. Theater ist Teamwork, allein schafft man nichts. Manchmal ist das quälend, wenn man sich nicht gut versteht, aber wenn man zusammenkommt, ist die Freude doppelt und dreifach groß. Fürs Schreiben muss ich mich zurückziehen, die Türen verriegeln und sehr viel mit mir ausmachen. Der Anfang ist immer quälend, aber da helfen Regelmäßigkeit und Disziplin. Und so ab Seite 100, wenn die Stränge klar sind und die Charaktere geformt – dann stellt sich ein Rauschzustand ein, in dem ich die Zeit vergesse, Essen und Trinken. Das kann überwältigend sein.