Bonn (epd). Zum 80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs haben die deutschen und die polnischen katholischen Bischöfe dazu aufgerufen, "die Einheit Europas, das auf christlichen Fundamenten errichtet ist, zu festigen und zu vertiefen". In einer am Samstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der beiden Bischofskonferenzen mahnen sie, mit den "Früchten der Versöhnung" verantwortungsbewusst umzugehen und "sie nicht leichtfertig in politischem Interesse" preiszugeben.
Die Vorsitzenden der deutschen und der polnischen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx und Erzbischof Stanisław Gądecki, betonen in dem gemeinsamen Wort, die heutige Generation "in Polen und Deutschland, ja in ganz Europa" könne viele Veränderungen zum Guten erleben. Sie fordern, "dass unsere Beziehungen nie wieder von Gewalt, gegenseitigem Misstrauen oder Ungerechtigkeit geprägt sein dürfen".
Weiter heißt es: "Als Kirche betrachten wir dankbar die Initiativen, mit denen Polen und Deutschland - oft gemeinsam mit anderen Nachbarländern - den Herausforderungen unserer Zeit begegnen. Wir appellieren an alle, aus der gemeinsamen Erinnerung an die von Gewalt und Unrecht belastete Vergangenheit und ebenso aus der Erinnerung an die ermutigenden Zeugnisse der Menschlichkeit Kraft und Inspiration für das weitere gemeinsame Handeln für Frieden und Einheit zu schöpfen."
Die Bischöfe erinnerten zum Jahrestag des Kriegsbeginns am 1. September 1939 an die Gräuel des Krieges und an die Etappen der Versöhnung zwischen den Völkern, zu der die Kirche wichtige Anstöße gegeben habe.
epd ug
