Öko-Bank will Geschäft mit Kleinstkrediten ausbauen

Öko-Bank will Geschäft mit Kleinstkrediten ausbauen
Die bundesweit größte Öko-Bank, die GLS in Bochum, will ihr Geschäft mit sogennanten Mikrokrediten ausbauen. Im abgelaufenen Jahr musste die Bank zudem neue Mitarbeiter einstellen, um die vielen Geschäftsanfragen bewältigen und abarbeiten zu können, weil das Geschäft so rasch gewachsen war.

Die größte deutsche Öko-Bank GLS rechnet im laufenden Jahr mit einem weiter stürmischen Wachstum. Nach einem Anstieg der Bilanzsumme im vergangenen Jahr um 33 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro werde 2010 mit einem Plus von 38 Prozent gerechnet, sagte Vorstandssprecher Thomas Jorberg am Dienstag bei der Bilanzvorlage in Bochum. "Wir sind letztes Jahr nur so gering gewachsen, weil wir die Kapazität nicht entsprechend ausbauen konnten", sagte Jorberg. Um den Andrang besser bewältigen zu können, habe die Bank ihre Mitarbeiterzahl im vergangenen Jahr um 51 auf derzeit 254 Beschäftigte weiter aufgestockt.

Von an Kunden im vergangenen Jahr vergebene Kredite von knapp 718 Millionen Euro ging mit einem Anteil von 48 Prozent knapp die Hälfte an Sozial- und Bildungseinrichtungen wie etwa freie Schulen oder Seniorenprojekte. 30 Prozent gingen an ökologisch orientierte Unternehmen und 22 Prozent an Wohnbauprojekte. Die Zahl der Kunden erhöhte sich um 11.000 auf 73.000. Die Einlagen einzelner Kunden reichten dabei von wenigen Euro bis zu 50 Millionen Euro, sagte Jorberg. Die Kunden könnten dabei Renditen im Rahmen von "marktüblichen Konditionen" erwarten.

Ziel des 1974 in Form einer Genossenschaft gegründeten Instituts seien nicht hohe Gewinne, sagte Jorberg. Der von der Bank ausgewiesene Bilanzgewinn erhöhte sich im vergangenen Jahr um 50.000 auf 202.000 Euro. Für 2010 wird mit 251.000 Euro gerechnet. Schwerpunkt im laufenden Jahr soll ein Ausbau des sogenannten Mikrokreditgeschäfts werden. Die Bundesregierung hatte der Bank den Auftrag zum Ausbau des Geschäfts mit Kleinstkrediten an Existenzgründer im Rahmen des Mikrokreditfonds Deutschland erteilt. Für den Fonds werden rund 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

dpa