Heilige Drei Könige - wer und wie viele waren sie wirklich?

Heilige Drei Könige - wer und wie viele waren sie wirklich?
Jeden Tag erklären wir in der Adventszeit einen Begriff rund um die besinnlichen Tage. Diesmal mit einem Blick auf die Weisen aus dem Morgenland, die nach dem Heiligen Abend kommen: Zur Krippe und in die Häuser.
23.12.2009
Von Georg Klein

Vom 27. Dezember bis zum 6. Januar, dem Dreikönigstag, werden sie wieder bei uns unterwegs sein und Geld für Kinderhilfsprojekte sammeln. Allerdings ist das meiste von dem, was heute als Allgemeingut über die Heiligen Drei Könige gilt, erst später hinzuinterpretiert worden. Weder ihre Anzahl noch ihr Königstitel wird im Originaltext von Matthäus erwähnt. Dort ist lediglich die Rede von Magiern aus dem Osten (griechisch, Magoi apo anatolôn ), wobei mit Magoi auch Angehörige der Priesterkaste aus dem medischen Priesterstamm der Mager bezeichnet wurden. Das legt nahe, dass persische oder chaldäische Sterndeuter gemeint sein könnten.

Vermutlich wollte Matthäus mit den nicht jüdischen Sterndeutern besonders betonen, dass Jesus auch für die "Heiden" geboren wurde. Gerade in der Sterndeutung des persischen Zoroastrismus, der Juden und Christentum stark beeinflusste, gab es allerdings tatsächlich Hinweise auf die Geburt eines Heilsbringers in Judäa.

Die weltweit größte Hilfsaktion

Dass es drei und nicht, wie anfänglich vorkommend, zwei oder vier Sterndeuter waren, wurde aus der Anzahl der überbrachten Geschenke geschlossen. Die Namen Caspar, Melchior und Balthasar tauchten um 600 das erste mal auf, ebenso wie ihre Bezeichnung als Könige. Teilweise tragen die drei Weisen bis heute in unterschiedlichen Ländern andere Namen, wie beispielsweise in Syrien, wo man sie Larvandad, Hormisdas und Gushnasaph nennt. Im 16. Jahrhundert wird der Brauch des Sternsingens erstmals urkundlich erwähnt. Lange wurde diese Tätigkeit vor allem von bedürftigen Kindern ausgeübt, die sich damit etwas hinzuverdienen konnten. Zentral organisiert, als karitative Aktion, wurden die Sternsinger im deutschen Sprachraum erst nach 1945. Seitdem hat sich die Sternsingeraktion in Deutschland etabliert und ist inzwischen die weltweit größte organisierte Hilfsaktion von Kindern für Kinder. Im Jahr 2005 wurden über 47 Millionen Euro für wohltätige Zwecke gesammelt.

In Deutschland schreiben die Sternsinger mit geweihter Kreide 20 C+M+B+09 über die Türen. Zu früheren Zeiten standen die Buchstaben tatsächlich nur für die Initialen der drei Weisen. Sie galten als Bannmittel gegen Unheil, das so die Schwelle des Hauses nicht überschreiten sollte. Seit den Fünfziger Jahren wird den Buchstaben auch offiziell die Bedeutung "Christus mansionem benedicat", das heißt "Christus segne dieses Haus", zugeschrieben. Die drei Kreuze dagegen sollen die Heilige Dreifaltigkeit symbolisieren.