Neuer Bischof des Ruhrbistums Essen wird der bisherige Münsteraner Weihbischof Franz-Josef Overbeck. Das teilte das Bistum Essen am Mittwoch mit. Die Ernennung wurde zeitgleich in Rom, Essen und Münster bekanntgegeben. Overbeck ist mit 45 Jahren der jüngste Bischof in Deutschland. Er ist Nachfolger von Felix Genn, der im März dieses Jahres das Bischofsamt in Münster übernahm. Overbeck wurde am Dienstag von der Düsseldorfer Landesregierung formal bestätigt.
Der 1964 in Marl geborene Theologe wurde 1989 zum Priester geweiht und im Juli 2007 von Papst Benedikt XVI. zum Weihbischof ernannt. In der Zeit vom Rücktritt des früheren Münsteraner Bischofs Reinhard Lettmann bis zur Einführung des neuen Bischofs Genn hatte Overbeck das Bistum Münster als sogenannter Diözesanadministrator verwaltet. Er ist Regionalbischof für die Stadt Münster und den Kreis Warendorf. Overbeck gilt als konservativer Intellektueller mit hohen Anforderungen nach innen, zugleich aber einem Auftreten nach außen.
Schmerzhafte Einsparungen
Das 1958 aus Teilen der Nachbarbistümer Köln, Münster und Paderborn gegründete Ruhrbistum mit rund 900.000 Katholiken hat schmerzhafte Einsparungen hinter sich. So wurden 259 Gemeinden zu 43 Großpfarreien zusammengeschmolzen. Vom neuen Bischof wird danach vor allem Integration und das Stiften eines neuen Gemeinschaftsgefühls erwartet. Der bisherige Essener Bischof, Felix Genn, war von Papst Benedikt XVI. Anfang des Jahres zum neuen Oberhirten des Bistums Münster ernannt worden. Seit der Amtseinführung am 29. März ist das Ruhrbistum ohne eigenen Bischof. Die laufenden Geschäfte führt Weihbischof Franz Vorrath als Diözesanadministrator.
