EKD will Johannes-a-Lasco-Bibliothek retten

EKD will Johannes-a-Lasco-Bibliothek retten
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bemüht sich um die Rettung der Johannes-a-Lasco-Bibliothek. Sie gilt als wichtigste Sammlung über den reformierten Protestantismus.

Die Johannes-a-Lasco-Bilitohek in Emden gilt als eine der wichtigsten theologischen Spezialbibliotheken in Deutschland. Sie besitzt unter anderem Bücher aus der Sammlung ihres Namensgebers Johannes a Lasco sowie aus den Sammlungen Ersamus von Rotterdams oder Petrus Medmanns. 2001 wurde die Bibliothek, die in Form einer Stiftung betrieben wird, von der Zeit-Stiftung zur "Bibliothek des Jahres" gewählt.

Doch seit Herbst 2008 ruht der Bibliotheksbetrieb. Das Kapital der Bibliotheks-Stiftung war in den vergangenen Jahren von 8,7 Millionen Euro auf nur 1,6 Millionen Euro geschrumpft. Die Staatsanwaltschaft Aurich hat inzwischen Anklage gegen den Stiftungsvorstand Walter Schulz erhoben. Der Verdacht: Untreue. Am 13. Oktober beginnt der Prozess.

EKD "zuversichtlich"

Um die wichtige Sammlung der Bibliothek wieder der Öffentlichkeit und Forschern zugänglich zu machen, bemüht sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) derzeit intensiv darum, die Stiftung mit neuem Kapital zu versorgen. Wie die "Emdener Zeitung" am Mittwoch berichtete, will die EKD selbst 4,5 Millionen Euro aufbringen, 1,5 Millionen Euro sollen von den 22 evangelischen Landeskirchen kommen.

EKD-Sprecher Reinhard Marwick bestätigte evangelisch.de, dass derzeit "intensive Gespräche" zur Rettung der Bibliothek geführt würden. Er sei zuversichtlich, dass eine Einigung erzielt werden könne. Die in der "Emdener Zeitung" genannten Summen bestätigte Marwick jedoch nicht, allerdings werde "in dieser Größe gedacht".

Diskutiert werden muss eventuell noch darüber, wie die künftige Stiftung inhaltlich und personell aufgestellt sein wird. Ebenfalls offen ist bislang, wann genau die EKD Geld zur Verfügung stellen kann und aus welchem Etatposten dieses stammt. Ebenfalls ungeklärt ist, in welcher Höhe sich die einzelnen Landeskirchen an der Rettung beteiligen würden.