Kritischer somalischer Journalist ermordet

Kritischer somalischer Journalist ermordet
In Mogadischu ist ein prominenter somalischer Journalist bei einem Bombenattentat getötet worden. Jusuf Achmed Abukar befand sich am Samstag in der somalischen Hauptstadt auf dem Weg zur Arbeit, als ein an seinem Wagen befestigter Sprengsatz ferngezündet wurde, wie örtliche Medien berichteten.

Der 27-jährige, der auch unter dem Pseudonym Jusuf Keynan moderierte, war für seine kritische Berichterstattung bekannt. Er arbeitete für die somalische Radiostation Mustaqbal als auch für den von den UN unterstützten Sender Ergo.

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Für seine Arbeit war er im vergangenen Jahr mit dem somalischen Medienpreis ausgezeichnet worden.Kollegen äußerten sich entsetzt über das Attentat. "Wir verurteilen den heimtückischen Mord an einem Kollegen und fordern eine sofortige Aufklärung der Umstände", erklärte der Generalsekretär der somalischen Journalistengewerkschaft, Mohammed Ibrahim. Derzeit sei unklar, wer hinter dem Mord stecke.

Abukar ist der zweite Journalist, der in diesem Jahr in Somalia ermordet wird. Somalia gilt als eines der Länder, die für Journalisten am gefährlichsten sind. Gut die Hälfte Somalias ist unter Kontrolle der islamistischen Bewegung Al-Shabaab. Der Regierung gelingt es trotz internationaler Unterstützung nicht, das dünn besiedelte Land unter ihre Kontrolle zu bringen.

Nach mehr als zwanzig Jahren ohne Regierung leben die meisten der sieben Millionen Einwohner in Armut. Eine Dürre in den vergangenen Monaten droht nach Ansicht von UN und Hilfsorganisationen, zu einer Hungersnot zu führen.