Südafrika bereitet große Trauerfeier für Mandela vor

Südafrika bereitet große Trauerfeier für Mandela vor
In Südafrika ist am Montag unter Hochdruck die zentrale Trauerfeier für den verstorbenen Ex-Präsidenten und Freiheitshelden Nelson Mandela vorbereitet worden.

Zu der Zeremonie im Johannesburger Fußballstadion an diesem Dienstag werden über 90 amtierende Staats- und Regierungschefs sowie zehn ehemalige Staatsoberhäupter von allen Kontinenten erwartet. Mandela habe einen "besondern Platz im Herzen von Menschen in aller Welt", sagte Collins Chabane, der südafrikanische Minister im Präsidialamt.

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Unter den erwarteten internationalen Gästen sind US-Präsident Barack Obama, Bundespräsident Joachim Gauck, der französische Präsident François Hollande, der britische Premier David Cameron und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollte sich am Montagnachmittag in das Kondolenzbuch in der südafrikanischen Botschaft in Berlin eintragen.

Zur Trauerfeier in Südafrika haben sich indessen auch die amerikanische Fernseh-Moderatorin Oprah Winfrey sowie die Musiker Bono und Peter Gabriel angesagt. Insgesamt werden Zehntausende Menschen teilnehmen, bei der Südafrikas Präsident Jacob Zuma eine Rede halten wird.

Das FNB-Stadion hat 94.000 Sitzplätze. Dort fand auch die Schlussfeier der Fußball-WM im Juli 2010 statt, an der auch Mandela teilnahm und begeistert gefeiert wurde. Es war sein letzter großer öffentlicher Auftritt. Der Friedensnobelpreisträger starb am Donnerstag im Alter von 95 Jahren. Unter dem Apartheid-Regime war er 27 Jahre im Gefängnis gewesen. Später war er der erste schwarze Präsident Südafrikas, von 1994 bis 1999.

Trauerfeier wird live im Fernsehen und Radio übertragen

Weil der Andrang zu der Trauerfeier die Kapazität des Stadions voraussichtlich sprengen würde, wird die Zeremonie live in Radio und Fernsehen übertragen. In zahlreichen Städten Südafrikas werden Leinwände zum "Public Viewing" aufgestellt. Die Regierung und die Familie Mandelas bedankten sich am Wochenende für die große Anteilnahme in der Bevölkerung und betonten, jeder solle die Gelegenheit bekommen, sich vom "Vater der Nation" zu verabschieden.

Für die Trauerfeier gelten strenge Sicherheitsvorkehrungen. Einlass ist ab fünf Uhr deutscher Zeit, der Beginn der Feierlichkeiten ist für zehn Uhr geplant. Neben der Polizei sind auch Tausende Armeesoldaten im Einsatz. Bereits am Montag sollte die Gegend um das Stadion weiträumig abgesperrt werden, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Shuttlebusse würden eingesetzt, um die Trauergäste ins Stadion zu bringen.

Von Mittwoch bis Freitag wird Mandelas Leichnam am Regierungssitz in der Hauptstadt Pretoria aufgebahrt. Der Sarg wird jeden Morgen in einer öffentlichen Prozession in das Gebäude überführt. Nach Familienangehörigen und Prominenten können sich dort auch andere Bürger vom ersten demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas verabschieden. Danach wird Mandela am Sonntag in einem Staatsbegräbnis in seiner Heimatgemeinde Qunu in der Ostkap-Provinz beigesetzt.