Württembergische Kirche will Pfarrermangel vorbeugen

Württembergische Kirche will Pfarrermangel vorbeugen
Gehen der Kirche die Pfarrer aus? Ganz unwahrscheinlich ist es nicht, denn auch die weniger werdenden Stellen können viele Landeskirchen nur mit Mühe besetzen. So auch in Württemberg, wo derzeit jeder geeignete Bewerber eingestellt wird.
10.10.2013
epd
Marcus Mockler

In der Evangelischen Landeskirche in Württemberg wächst die Sorge vor einem Pfarrermangel. "Wir stehen vor der Frage, wie wir die erforderliche große Zahl von Nachwuchskräften für den Pfarrberuf gewinnen können", sagte der landeskirchliche Personaldezernent, Oberkirchenrat Wolfgang Traub, in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst am Donnerstag in Stuttgart. Auch in anderen evangelischen Landeskirchen zeichnen sich Engpässe beim Pfarrernachwuchs ab.

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Ursache ist laut Traub, dass Anfang der 2020er Jahre besonders starke Pfarrerjahrgänge in den Ruhestand gehen werden. Wegen zurückgehender Schülerzahlen werde es gleichzeitig schwieriger, die vorgesehenen Aufnahmezahlen für den Pfarrdienst zu erreichen.

"Wir müssen gerade den jungen Menschen kommunizieren, dass dies ein wichtiger, interessanter, vielfältiger und sinnvoller Beruf ist", betonte Traub. Derzeit könne jeder geeignete Bewerber eingestellt werden. Der Pfarrberuf habe "sehr gute Aussichten" in der württembergischen Landeskirche.

Innerhalb der nächsten fünf Jahre will die Landeskirche allerdings erst einmal die Zahl ihrer Pfarrstellen um 110 auf rund 1.400 absenken. Nach den Worten des Personaldezernenten ist das nötig, weil die Mitgliederzahlen aus demografischen Gründen zurückgehen. Dass die Kirchensteuereinnahmen in den vergangenen Jahren gestiegen sind, könne diesen Trend nicht bremsen. "Berücksichtigt man die Inflation, dann sind die Kirchensteuern im Blick auf die Kaufkraft sinkend. Deshalb können wir den Personalstand in der momentanen Höhe auf Dauer nicht halten", sagte Traub.