Schulen für interreligiösen Dialog mit 60.000 Euro ausgezeichnet

Schulen für interreligiösen Dialog mit 60.000 Euro ausgezeichnet
Neun Schulen aus fünf Bundesländern sind im Wettbewerb "Trialog der Kulturen" der Herbert-Quandt-Stiftung am Freitag mit insgesamt 60.000 Euro ausgezeichnet worden.

Die ersten Preise für herausragende interreligiöse Projekte erhielten Schulen im hessischen Biedenkopf, im rheinland-pfälzischen Bingen und in Hamburg, wie die Herbert-Quandt-Stiftung in Bad Homburg vor der Höhe mitteilte. Für den Wettbewerb "Mensch, Kreatur, Natur - was sagen Judentum, Christentum und Islam?" hatten sich 21 Schulen aus Hamburg, Bremen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland qualifiziert.

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In Hessen erhielt den mit 9.000 Euro dotierten ersten Preis die Lahntalschule aus Biedenkopf. Die Schüler legten einen "interreligiösen Waldlehrpfad" an, an dessen sieben Stationen sich Passanten etwa über religiöse Feiertage, Speisegesetze und Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens in Judentum, Christentum und Islam informieren können. Die Richard-Müller-Schule in Fulda erhielt in Hessen den zweiten Preis (6.500 Euro), der dritte Preis (4.500 Euro) ging an die Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar.

Speed-Dating und Schüler-Ethikkommission

Unter den Schulen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland wurde die katholische Hildegardisschule in Bingen mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Die Schülerinnen der Mädchenschule beschäftigten sich unter anderem mit einer Erzählung über drei Freundinnen jüdischen, christlichen und muslimischen Glaubens, kochten Gerichte aus aller Welt, experimentierten im Chemieunterricht mit Rezepten für koschere Gummibärchen und gründeten eine Anti-Rassismus-AG. Der zweite Preis in Rheinland-Pfalz und dem Saarland ging an die Integrierte Gesamtschule Landau, den dritten Preis erhielt das Christian-von-Mannlich-Gymnasium im saarländischen Homburg.

In den Bundesländern Hamburg und Bremen wurde die Stadtteilschule Alter Teichweg in Hamburg-Dulsberg mit dem ersten Preis geehrt. Die Schüler organisierten "Speed-Datings" an der Schule, in denen sie mehr als tausend Einzelgespräche über die Fragen "Woran glaubst du?", "Was ist das Wichtigste in deinem Leben?" und "Was hältst du von mir?" führten. Dazu gestalteten sie ein Kunstprojekt über die "Stadt der Zukunft" und gründeten eine Schüler-Ethikkommission. Das Margaretha-Rothe-Gymnasium in Hamburg erhielt den zweiten Preis, der dritte Preis ging an die Bremer Oberschule Roter Sand.

In der Wettbewerbsrunde hatten 21 Schulen für das vergangene Schuljahr ein Startgeld von je 3.500 Euro erhalten, um ein Projekt zur besseren Verständigung von Juden, Christen und Muslimen zu erarbeiten. Der Wettbewerb wird seit 2005 von der Herbert-Quandt-Stiftung in wechselnden Bundesländern ausgeschrieben. Bewerben können sich alle Schulen ab der fünften Jahrgangsstufe.