Ban: Fähigkeiten von behinderten Menschen nutzen

Ban: Fähigkeiten von behinderten Menschen nutzen
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Staatengemeinschaft aufgerufen, behinderte Menschen im weltweiten Kampf gegen die Armut besser einzubinden. Behinderte hätten große kreative und produktive Fähigkeiten, sagte er am Montag in New York.

Etliche Staaten ließen die enormen Möglichkeiten behinderter Menschen ungenutzt. "Wir müssen Barrieren einreißen und Türen öffnen", mahnte Ban auf einer UN-Konferenz über die rund eine Milliarde Menschen mit Behinderung und deren Beitrag zur Entwicklung.

###mehr-artikel### Der blinde Sänger Stevie Wonder verlangte, behinderte Menschen zu ermutigen und zu fördern. Wenn die betroffenen Menschen Unterstützung erführen, könnten sie beruflichen Erfolg haben und somit auch der Gesellschaft helfen. Der amerikanische Künstler Wonder ist UN-Botschafter für Frieden.

Ban kritisierte, dass viele behinderte Männer, Frauen und Kinder noch immer an den Rand der Gesellschaft gedrängt würden. Für die meisten Behinderten seien Stigmatisierung, Diskriminierung und Nichtbeachtung feste Bestandteile ihres Alltages. Der Präsident des Europäischen Behindertenforums, Yannis Vardakastanis, beklagte, dass behinderte Menschen in vielen Ländern Opfer von Gewalt seien. Rund 80 Prozent der Behinderten lebten in Entwicklungsländern, oft in Elend und ohne jegliche staatliche Hilfe. "Sie sind die Ärmsten der Armen", betonte der Präsident der Dachorganisation europäischer Behindertenverbände.

Konferenz will Erklärung zu Behinderten verabschieden

Die Konferenz, an der Politiker aus den 193 UN-Mitgliedsländern teilnahmen, wollte eine Erklärung zu Behinderten und den neuen Entwicklungszielen der UN verabschieden. Darin sollte gefordert werden, dass die Bedürfnisse, Kenntnisse und Fähigkeiten behinderter Menschen in den Entwicklungszielen festgeschrieben werden. So sollen behinderte Menschen gleichberechtigten Zugang zu Arbeit, Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialer Absicherung erhalten.

###mehr-links### Die UN beraten während der am Dienstag beginnenden Generaldebatte der 68. Vollversammlung über die neuen Ziele im Kampf gegen die Armut ab 2015. Diese neuen Ziele, die erst in rund zwei Jahren konkret verabschiedet werden, sollen über die bisherigen acht UN-Millenniumsentwicklungsziele (MDG) zur Bekämpfung der Armut hinausgehen. Die alten Millenniumsentwicklungsziele sollen bis 2015 erreicht sein. In den MDG werden nach Einschätzung vieler UN-Diplomaten die Bedürfnisse behinderter Menschen nur ungenügend berücksichtigt.