Staatsanwaltschaft prüft kirchenkritisches Musikvideo

Staatsanwaltschaft prüft kirchenkritisches Musikvideo
Das kirchenkritische Musikvideo der Komikerin Carolin Kebekus wird von der Staatsanwaltschaft Köln überprüft.

Derzeit sichert die Kriminalpolizei den Videoclip, wie Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn am Mittwoch dem epd mitteilte. Er rechne damit, dass die Staatsanwaltschaft das Video kommende Woche zur Prüfung erhält. Vom Ergebnis ist abhängig, ob ein förmliches Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Hintergrund sind Anzeigen, die Privatpersonen gegen den Clip einreichten.

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Die Hürden, bis Satire strafrechtlich relevant werde, seien sehr hoch, sagte Willuhn. Die Staatsanwaltschaft müsse aber den mittlerweile zehn Anzeigen nachgehen, die Privatpersonen nach einem Aufruf der katholischen Pius-Bruderschaft eingereicht hätten. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob die Kirchensatire eine öffentliche Beschimpfung nach Paragraf 166 des Strafgesetzbuches darstellt, die den öffentlichen Frieden stört.

"Dunk dem Herrn"

Das umstrittene Musikvideo "Dunk dem Herrn", das weiterhin auf Youtube zu sehen ist, zeigt Kebekus als rappende Nonne, die sich als "Bitch des Herrn" bezeichnet und die unter anderem ein Kruzifix leckt, sowie als kindlichen Messdiener. In dem Clip äußert die Komikerin Kritik am Zölibat, am Ideal der Jungfräulichkeit und an einer auf Hierarchie und Gehorsam ausgerichteten Struktur der katholischen Kirche.

Das Video sollte ursprünglich Anfang des Monats in der Auftaktfolge der WDR-Reihe "Kebekus" zu sehen sein. Der Sender strich jedoch den kirchenkritischen Rap kurzfristig aus der Sendung, woraufhin sich Kebekus öffentlich vom Sender distanzierte.