Theologin und Bischofswitwe Annemarie Schönherr gestorben

Theologin und Bischofswitwe Annemarie Schönherr gestorben
Die evangelische Pfarrerin Annemarie Schönherr, Witwe des früheren DDR-Kirchenbundvorsitzenden und Ost-Berliner Bischofs Albrecht Schönherr (1911-2009), ist im Alter von 80 Jahren gestorben.

Die Theologin lebte zuletzt in einem Seniorenstift in Potsdam und ist dort am Donnerstag überraschend gestorben, teilte die Familie am Freitag in Potsdam mit. Bischof Markus Dröge würdigte die ehemalige Pfarrerin als "herausragende Gestalt der Kirche in der DDR". Annemarie Schönherr leitete mehr als 20 Jahre lang zunächst die evangelische Pfarrfrauenarbeit in Brandenburg, später auch im Bereich des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. Seit 1969 arbeitete sie in der Kirchentagsbewegung der DDR mit und gehörte nach der deutschen Vereinigung auch dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags an.

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Als Vorsitzende habe Annemarie Schönherr die evangelische Frauenarbeit mehr als zehn Jahre lang geprägt und unter anderem für eine Beschäftigung mit der feministischen Theologie geöffnet, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Freitag. Mit ihrem vielfältigen Engagement habe sie auch politische Akzente gesetzt. "Wir werden ihren wachen und wachsamen Blick vermissen."

Annemarie Schönherr wurde am 14. August 1932 in Zörbig in Sachsen-Anhalt geboren und studierte evangelische Theologie an der Martin-Luther-Universität in Halle. Danach arbeitete sie dort zunächst am Institut für neutestamentliche Forschung, wurde später Pfarrerin und heiratete 1963 den damaligen Eberswalder Generalsuperintendenten Albrecht Schönherr. Ihr Pfarramt musste sie deshalb nach damaligem Kirchenrecht aufgeben. Annemarie Schönherr soll am 6. April in Potsdam-Bornim beigesetzt werden.