Bremer veröffentlichen "Duden der Leichten Sprache"

Bremer veröffentlichen "Duden der Leichten Sprache"
Mit einem "Duden der Leichten Sprache" will die Lebenshilfe bundesweit Standards setzen.

Das Nachschlagewerk versammele auf 320 Seiten Erläuterungen und vor allem Illustrationen zur Leichten Sprache, sagte am Donnerstag Volker Uhle vom Bremer "Büro für Leichte Sprache". Die Einrichtung gehört zur Lebenshilfe und arbeitet seit 2004 daran, Texte in einfaches Deutsch zu übersetzen, damit Menschen mit einer geistigen Behinderung oder schlechten Lesekenntnissen sie besser verstehen können. Dabei seien Bilder wichtig, weil sie zu einem besseren Textverständnis führten, erläuterte der Pädagoge Uhle.

Bisher allerdings gab es keinen einheitlich gestalteten Bilderkanon, mit dem Wörter, Begriffe und ganze Sätze illustriert werden konnten. Das hat die Lebenshilfe nun geändert: Sie beauftragte den Zeichner Stefan Albers aus Jork bei Hamburg, im Design aufeinander abgestimmte Motive zu den unterschiedlichsten Bereichen des Lebens zu entwerfen. So entstanden mehr als 500 Abbildungen, die nun auf einen Blick erläutern, was Begriffe aus Bereichen wie Arbeit, Sex, Politik, Recht, Wohnen oder Haushalt bedeuten.

Kopieren erlaubt

Das dreijährige Projekt habe 300.000 Euro gekostet und sei zu einem Großteil von der "Aktion Mensch" finanziert worden, ergänzte Lebenshilfe-Geschäftsführer Andreas Hoops. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland rund 7,5 Millionen sogenannte funktionale Analphabeten. Sie können zwar einzelne Sätze lesen oder schreiben, nicht jedoch zusammenhängende, auch kürzere Texte verstehen wie zum Beispiel eine schriftliche Arbeitsanweisung.

Das Lebenshilfe-Buch soll sie unterstützen und nun dabei helfen, Texte in Leichte Sprache zu übersetzen und zu illustrieren. Wer das Nachschlagewerk kauft, erwirbt gleichzeitig umfangreiche Rechte, um die Abbildungen entsprechend zu nutzen, etwa durch Kopieren.