Vorwürfe gegen Stiftung "Menschen für Menschen"

Vorwürfe gegen Stiftung "Menschen für Menschen"
Die Stiftung "Menschen für Menschen", die vor 32 Jahren von Schauspieler Karlheinz Böhm gegründet wurde, wehrt sich gegen den Vorwurf der Verschwendung. Die "Bild"-Zeitung hatte am Donnerstag berichtet, Kuratoriumsmitglieder wie Star-Koch Eckart Witzigmann ließen ihre Ämter ruhen. Zudem hätten sich zwei Groß-Spender abgewendet.

Bei den Vorwürfen geht es um den Bau eines angeblich zu großen Bürohauses sowie um Schulen, die dem äthiopischen Staat übergeben wurden und angeblich verkommen. Dies sei "ein Schlag ins Gesicht eines jeden Spenders", wird der Spender Jürgen Wagentrotz zitiert.

Karlheinz Böhms Ehefrau Almaz, die die Stiftung seit November 2011 leitet, wies die Vorhaltungen zurück. Die Stiftung baue keine Privatschulen, sondern beziehe die Menschen vor Ort in die Projekte mit ein. Die Gemeinden und Ministerien müssten dazu eigene Beiträge leisten. Wenn Schulen in der Verantwortung des äthiopischen Staates verkämen, sei dies "ein Schlag ins Gesicht des äthiopischen Volkes", erklärte sie.

Stiftung entstand bei "Wetten, dass..?"

Die Stiftung überlasse die von ihr gebauten 310 Schulen nicht ihrem Schicksal, sondern besuche sie regelmäßig, betonte Almaz Böhm. Der Staat stelle die Lehrer und übernehme die laufenden Kosten. Auch den für 1,1 Millionen Euro geplanten Bürobau in Addis Abeba verteidigte die Leiterin der Stiftung. In den angemieteten Räumen reiche der Platz für die 66 Mitarbeiter in der äthiopischen Hauptstadt nicht mehr aus. Landesweit seien es 750 Mitarbeiter. Zudem brauche die Logistik Platz.

Die Stiftung investierte 2011 laut Jahresbericht 18,7 Millionen Euro in Entwicklungsprojekte. Der Großteil der Mittel stammt aus Spenden. Der heute 84-jährige Karlheinz Böhm leidet zurzeit noch an den Folgen eines Autounfalls. Seine Ehefrau trat laut "Bild" Gerüchten über eine Demenz entgegen. Der Schauspieler hatte die Stiftung 1981 nach einer verlorenen Wette bei "Wetten, dass..?" gegründet.