Wowereit trug eine Kippa - aus Solidarität

Wowereit trug eine Kippa - aus Solidarität
Überschattet von dem antisemitischen Angriff auf einen Rabbiner vor wenigen Tagen ist in Berlin am Samstagabend die erste Lange Nacht der Religionen veranstaltet worden. Über 60 Gemeinden verschiedener Konfessionen luden zu Führungen, Konzerten, Vorträgen, Gottesdiensten und Diskussionen ein. Dazu kamen nach Veranstalterangaben mindestens 4.000 interessierte Bürger. In Berlin gibt es mehr als 250 Religionsgemeinschaften.

Ihre Beteiligung zugesagt hatten vor allem Kirchen-, Moschee- und buddhistische Gemeinden, aber auch Bahai, Hindus und Sikhs. Nicht dabei waren die Synagogen, die bereits bei den Jüdischen Kulturtagen im August zu einer Langen Nacht eingeladen hatten.Eröffnet wurde die Lange Nacht im Roten Rathaus durch Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) als Schirmherr. Als Zeichen der Solidarität mit dem überfallenen Rabbiner trug er dabei die traditionelle jüdische Kopfbedeckung. Der Angriff auf den Rabbiner im Stadtteil Schöneberg, der ebenfalls eine Kippa trug, zeige, wie wichtig religiöse Toleranz in einer Metropole wie Berlin ist.

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Es handele sich um einen nicht hinzunehmenden Akt der Gewalt, "der gegen alle Regeln des friedlichen Zusammenlebens in einer auch religiös vielfältigen Stadt verstößt". Eine Schweigeminute beendete die Eröffnungsveranstaltung.

Die Idee zur Langen Nacht entstand im Rahmen des seit Januar 2011 laufenden "Berliner Dialoges der Religionen". Für das kommende Jahr kündigte der Senat eine ähnliche Veranstaltung für nicht-religiöse Weltanschauungsgemeinschaften wie die humanistischen Gruppierungen an.