Vatikan: Rund 400 Fälle von sexuellem Missbrauch

Vatikan: Rund 400 Fälle von sexuellem Missbrauch
Wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch Minderjähriger hat die vatikanische Glaubenskongregation im vergangenen Jahr rund 400 Untersuchungen gegen Kirchenleute eingeleitet.

Die Zahl der Fälle sei gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen, berichtete Radio Vatikan am Montag unter Hinweis auf den Jahresbericht über die Aktivitäten des Heiligen Stuhls. Im Vergleich zu den Jahren 2005 bis 2009 sei die Zahl jedoch "deutlich gestiegen".

Die vatikanischen Missbrauchsrichtlinien sehen vor, dass ein Geistlicher, dem Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen nachgewiesen wird, aus dem Klerikerstand entlassen wird. In 125 Fällen legte die Glaubenskongregation Papst Benedikt XVI. dem Bericht zufolge 2011 einen Antrag zur Versetzung eines Klerikers in den Laienstand vor.

Die vatikanische Ordenskongregation genehmigte dem Jahresbericht zufolge 2011 fünf verheirateten Personen den Eintritt in einen Orden. Von 179 Ersuchen nach Aufhebung einer Ehe lehnte den Angaben zufolge die Römische Rota, der Gerichtshof für Eheannullierungsverfahren, 94 ab.