Ursache für Legasthenie entdeckt

Ursache für Legasthenie entdeckt
Forscher des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig haben den Grund für die Lese-Rechtschreibschwäche entschlüsselt.

Die Arbeitsgruppe fand heraus, dass bei der Legasthenie die Signalverarbeitung in einem speziellen Gebiet des Zwischenhirns nicht richtig funktioniert, wie die "Leipziger Volkszeitung" (Mittwochsausgabe) berichtete. Dabei handelt es sich um eine Schaltstelle in der Hörbahn, die als medialer Kniehöcker bezeichnet wird. Die Fehlfunktion könne sich durch den gesamten Prozess der Sprachverarbeitung fortsetzen und erkläre auch die Vielzahl der Symptome, hieß es.

###mehr-links### Der gestörte Signalverarbeitung wurde durch Tests und Beobachtungen der Gehirnreaktionen festgestellt. Die Probanden mussten dabei verschiedene Aufgaben zum Sprachverständnis lösen, die Forscher verfolgten die Abläufe im Gehirn mit Hilfe der Magnetresonanz-Tomografie. Die Wissenschaftler wollen nun erkunden, wie sich die Fehlfunktion therapieren lässt. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland etwa fünf Prozent aller Schulkinder unter der Lese-Rechtschreibschwäche. Es fällt ihnen schwer, Gesprochenes in Schrift zu übersetzen und umgekehrt. Strukturen wie etwa Reime sind für sie kaum erkennbar.