Evangelische Allianz will eine "Pro-Bewegung" sein

Evangelische Allianz will eine "Pro-Bewegung" sein
Die konservative Glaubensbewegung Deutsche Evangelische Allianz hat sich von "fundamentalistischen Irrwegen" in der Auseinandersetzung um christliche Werte distanziert. Zugleich wandte sich Allianzvorsitzender Michael Diener am Wochenende in Bad Blankenburg gegen ein Verständnis des Begriffs evangelikal als "fundamentalistisch" und "eng".

Der Theologe sprach auf der fünftägigen Jahreskonferenz der Allianz, die am Sonntag im Thüringer Gründungsort des kirchlichen Zusammenschlusses zu Ende geht. Diener betonte, die Allianz müsse deutlicher erkennbar werden als "Pro-Bewegung". "Wir müssen erst formulieren, wofür wir sind, dann wogegen wir sind." Als wichtigste Ziele nannte er den Einsatz für Lebensschutz, Gerechtigkeit, Religionsfreiheit, die freiheitlich-demokratische Grundordnung und "für Gebet im öffentlichen Raum".

"So evangelisch wie möglich und so evangelikal wie nötig"

Zudem müsse die Glaubensbewegung der "Diffamierung der Evangelikalen" ebenso widersprechen wie "fundamentalistischen Irrwegen". Die Allianz müsse "so evangelisch wie möglich und so evangelikal wie nötig" sein.

Zur 117. Konferenz mit mehr als 16 Bibelarbeiten sowie über 50 Seminaren und thematischen Brennpunkten kamen seit Mittwoch rund 2.500 Teilnehmer nach Bad Blankenburg. Die Treffen gehören zu den am stärksten besuchten kirchlichen Veranstaltungen in Ostdeutschland. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer ist jünger als 25 Jahre. Über drei Viertel kommen aus den ostdeutschen Bundesländern. Die Allianz wurde 1886 in Bad Blankenburg gegründet.