Der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan gibt sein Amt als Vermittler im Syrienkonflikt auf. Sein Nachfolger an der UN-Spitze, Ban Ki Moon, teilte am Donnerstag "mit großem Bedauern" mit, dass sich Annan am 31. August von der Aufgabe des Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga für Syrien zurückziehen wolle. Damit verzichtet Annan auf eine Mandatsverlängerung.
UN-Generalsekretär Ban erklärte, er sei Annan zu höchstem Dank verpflichtet für den selbstlosen Einsatz, für sein herausragendes diplomatisches Geschick und das Ansehen, das er in das "schwierigste und wahrscheinlich undankbarste aller Ämter" mitgebracht habe.
Tragisch: Beide Seiten ergriffen Annans Hand nicht
Die Suche nach einem Nachfolger, der Annans Bemühungen um einen Frieden in Syrien fortsetzen soll, habe im Einvernehmen mit der Arabischen Liga bereits begonnen. "Mit jedem neuen Tag wird eine Lösung in weitere Ferne gerückt, während das Land noch mehr leidet und die Gefahr für die Region zunimmt", sagte Ban zur Lage in Syrien. Eines jedoch sei klar: Mehr Blutvergießen sei nicht die richtige Antwort auf das Aufbegehren des syrischen Volkes.
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Als tragisch bezeichnete es Ban, dass beide Seiten im Syrienkonflikt die Hand, die Annan ihnen bot, nicht angenommen hätten. Eine weitere Hürde sei die Spaltung des UN-Sicherheitsrates, schalt Ban unter Bezug auf die anhaltende Unterstützung des Regimes von Präsident Baschar al-Assad durch Russland und China. Sie erschwere die Arbeit jedes Vermittlers um ein Vielfaches, klagte der UN-Chef in seiner Erklärung.
Kofi Annan stammt aus Ghana und war von 1997 bis 2007 Generalsekretär der Vereinten Nationen. 2001 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Nach blutigen Unruhen in Kenia hat er 2008 erfolgreich zwischen Regierung und Opposition vermittelt.