In einem Brief, der der Zeitung vorliegt, bittet der bildungspolitische Sprecher der FDP den Parlamentschef darum, bei den Vorbereitungen auf einen "breiten Meinungsbildungsprozess ohne zeitlichen Druck und unter Beteiligung externer Experten" zu achten, damit am Ende jeder Abgeordnete eine eigene Gewissensentscheidung treffen könne. In Unionskreisen wurde laut "Rheinischer Post" darauf hingewiesen, dass letztlich ohnehin jeder Abgeordnete in seinem Abstimmungsverhalten frei sei.
Der Bundestag hatte Mitte Juli mit großer Mehrheit eine Resolution zur Erlaubnis religiöser Beschneidungen verabschiedet. In dem Antrag wird die Bundesregierung aufgefordert, bis Herbst einen entsprechenden Gesetzentwurf vorzulegen. Das Parlament reagierte damit auf ein Urteil des Kölner Landgerichts, das die Beschneidung minderjähriger Jungen als Körperverletzung gewertet hatte.