Asylbewerber dürfen nach neun Monaten arbeiten

Asylbewerber dürfen nach neun Monaten arbeiten
Das Arbeitsverbot für Asylbewerber in Deutschland soll gelockert werden. Die zuständigen EU-Minister einigten sich darauf, dass Flüchtlingen der Zugang zum Arbeitsmarkt künftig spätestens neun Monate nach ihrer Ankunft gestattet werden soll.

Ein Sprecher des Innenministeriums bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). Bislang liegt die Frist bei einem Jahr.

Die Bundesregierung hatte den Angaben zufolge zunächst für eine Beibehaltung der geltenden Regelung plädiert. Die EU-Kommission hatte sogar eine Verkürzung auf maximal sechs Monate angestrebt. Der Kompromiss liegt nun bei neun Monaten. Dabei können die Mitgliedsländer in ihren nationalen Regelungen auch kürzere Fristen verankern. Dem Kompromiss muss noch das EU-Parlament zustimmen.

Nur wenige Asylbewerber haben Arbeit

Wegen der geltenden, strengen Auflagen ist die Zahl der arbeitenden Asylbewerber in Deutschland sehr niedrig. Nach den aktuell verfügbaren Daten des Statistischen Bundesamtes gab es im Jahr 2010 rund 130.300 Flüchtlinge mit Anspruch auf Hilfen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.

Lediglich 3,7 Prozent von ihnen hatten demnach einen Job. Das waren 4.821 Personen. Davon wiederum arbeitete nur etwa jeder dritte in Vollzeit. Der Rest ging einer Teilzeitbeschäftigung nach.