Kubas Oppositionsführer Payá stirbt bei mysteriösem Unfall

Kubas Oppositionsführer Payá stirbt bei mysteriösem Unfall
Der kubanische Oppositionsführer und Träger des Sacharow-Menschenrechtspreises, Oswaldo Payá, ist bei einem mysteriösen Verkehrsunfall ums Leben gekommen.

Nach Mitteilungen von Dissidenten verlor bei dem Unfall am Sonntag (Ortszeit) auch der Oppositionelle Harold Cepero Escalante das Leben. Zwei ausländische Begleiter wurden verletzt. Rosa María Payá, Tochter des christdemokratischen Oppositionellen, machte die Regierung Kubas für den Tod des 60-Jährigen verantwortlich. Der Wagen ihres Vaters sei von der Straße gedrängt worden.

Gegenüber der Auslandspresse bestätigte Kubas Außenministerium den Tod Payás und kündigte eine Untersuchung des Unfallhergangs an. Kubas Staatsmedien berichteten bisher nicht darüber.

Payás Tochter erklärte auf der Internetseite des Oppositionellen: "Das war kein Unfall. Sie wollten meinem Vater Schaden zufügen und töteten ihn schließlich." Sie stützt sich dabei auf die Aussagen der beiden Überlebenden des Unfalls. Demnach wurde Payás Auto in der Nähe von Bayamo im Osten des Landes von einem Lastwagen abgedrängt. Ähnliches hatte sich laut Mitarbeitern Payás bereits vor drei Wochen ereignet, als ein Lastwagen Payás Fahrzeug in Havanna von der Straße gedrängt habe.

Payá erhielt für seine Initiativen zur Demokratisierung Kubas im Jahr 2002 den Sacharow-Menschenrechtspreis des Europaparlaments. Zweimal wurde er für den Friedensnobelpreis nominiert. Weltweit bekannt wurde Payá mit der Sammlung von 11.000 Unterschriften für eine Verfassungsreform auf Kuba. Die 2002 eingereichte Initiative wurde vom kubanischen Parlament nie behandelt.