Arbeitsagentur will 5.000 Langzeitarbeitslose zu Erziehern ausbilden

Arbeitsagentur will 5.000 Langzeitarbeitslose zu Erziehern ausbilden
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) begrüßt die von der Bundesagentur für Arbeit geplante Umschulung von 5.000 Langzeitarbeitslosen zu Erziehern.

"Grundlegende Voraussetzung ist aber die persönliche Eignung und der freie Wunsch der Menschen diesen Beruf ergreifen zu wollen", sagte AWO-Vorstandsmitglied Brigitte Döcker am Dienstag in Berlin. Das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, hatte in der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe) erklärt, dass unter den Langzeitarbeitlosen insgesamt 800.000 Menschen die schulischen Voraussetzungen für diese Ausbildung erfüllen würden.

Döcker sagte, das Problem des Erziehermangels werde allerdings durch Umschulungen nicht gelöst. "Der Erzieherberuf ist für viele junge Menschen zu unattraktiv." Die Ausbildung sei mit fünf Jahren zu lang, nicht ausreichend praxisnah, und das Gehalt sei den Aufgaben nicht angemessen. So müssen die Erzieher laut Döcker unter anderem Kinder unter drei Jahren gezielt unterstützen, Bildungspläne umsetzen und sich verstärkt um die Sprachförderung kümmern. "Für diese pädagogisch anspruchsvolle Arbeit werden gut ausgebildete Fachkräfte benötigt."

Alt schlug vor, dass die interessierten Langzeitarbeitslosen zunächst in einer Kita ein Praktikum machen sollten, um herauszufinden, ob das der richtige Beruf für sie sei. "Für einen solchen Beruf sollte man sich nicht nach Aktenlage entscheiden."

Ein Mangel an Erziehern wird vor allem aufgrund des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige ab August 2013 erwartet.  "Die öffentliche Debatte über den Mangel an Kita-Personal hat bei uns schon zu erhöhter Nachfrage und zu erhöhtem Beratungsbedarf geführt", sagte Alt.