Bischöfe für Kirchentag 2017 in Wittenberg und Berlin

Bischöfe für Kirchentag 2017 in Wittenberg und Berlin
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wollen 2017 gemeinsam den Kirchentag der deutschen Protestanten ausrichten.

Im Jubiläumsjahr der Reformation könne der Kirchentag in Berlin-Wittenberg-Mitteldeutschland ein Ereignis von historischer Bedeutung werden, schreiben die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann und der Berliner Bischof Markus Dröge in einem am Donnerstag verbreiteten Brief an den Präsidenten des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Gerhard Robbers.

Beide Landeskirchen würden sich sehr auf die Möglichkeit freuen, in der Bundeshauptstadt und im Kernland der Reformation einen Kirchentag feiern zu können, schreiben Junkermann und Dröge. Berlin biete gute Rahmenbedingungen für die Ausrichtung eines Kirchentages und für dessen gesellschaftspolitischen Stellenwert. Die politisch Verantwortlichen in Berlin, Sachsen-Anhalt und Thüringen hätten bereits "sehr großes Interesse und Unterstützung" signalisiert, hieß es.

Der Thesenanschlag von Martin Luther (1483-1546) an die Schlosskirche in Wittenberg jährt sich 2017 zum 500. Mal. Das legendäre Ereignis gilt als Beginn der weltweiten Reformation. Die Entscheidung über den Ort des Kirchentages trifft das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Abstimmung mit der Evangelischen Kirche in Deutschland. Der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag findet 2013 in Hamburg statt. Für 2015 steht Stuttgart als Veranstaltungsort bereits fest. Offizielle Einladungen für 2017 gibt es bislang aus der hannoverschen Landeskirche für die niedersächsische Hauptstadt und aus der Evangelischen Kirche von Westfalen für Dortmund.

"Mit großen Erwartungen sehen wir auf die Aufgabe, im besonderen Gedenken an die Kirchenreformation dem Zeugnis der Christenheit in unserer gesellschaftlichen Situation neue Impulse zu verleihen", schreiben Junkermann und Dröge weiter. Sie erinnerten auch an frühere Kirchentage in der Region. So sei zwei Wochen vor dem "Mauerbau" 1961 der letzte gemeinsame Evangelische Kirchentag von ost- und westdeutschen Christen in Berlin gefeiert worden. Dort habe auch 1989 der letzte Kirchentag im getrennten Deutschland und 2003 der erste Ökumenische Kirchentag stattgefunden.

Das Konzept der beiden Landeskirchen für 2017 sieht einen Kirchentag in Berlin mit einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung in Wittenberg sowie einem sogenannten Themenzentrum in der Elbestadt vor. Als ein "Kirchentag ganz neuer Art" sind zusätzlich Angebote in ganz Mitteldeutschland geplant, vor allem an Reformationsstätten wie etwa Magdeburg, Eisleben, Torgau und Eisenach.