Glockengeläut zum Ende des Bergbaus im Saarland

Glockengeläut zum Ende des Bergbaus im Saarland
Schicht im Schacht und Ende einer traditionsreichen 250jährigen Industrieepoche: Mit einem Festakt hat das Saarland am Samstagnachmittag Abschied vom Steinkohlebergbau genommen, der einmal 65.000 Menschen und zuletzt noch 4.000 Bergleute beschäftigte.

Nach einem bergbaubedingten Erdbeben mit Gebäudeschäden war im Jahr 2008 der vorgezogene schrittweise Ausstieg aus dem Saar-Kohlebergbau beschlossen worden. Ein Teil der verbliebenen Saar-Bergleute arbeitet künftig an der Ruhr und in Ibbenbüren, wo der Bergbau erst 2018 zu Ende geht.

Prominente Gäste beim Festakt zum Abschied vom Saar-Bergbau waren Bundesumweltminister Peter Altmaier, Saar-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (beide CDU), der Vorstandschef der RAG Deutsche Steinkohle, Bernd Tönjes, und der IG Bergbau-Gewerkschaftsvorsitzende Michael Vassiliadis. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hatte bereits Mitte Juni zusammen mit dem pfälzischen Kirchenpräsident Christian Schad die letzten Saar-Bergleute vor Ort besucht und sie mit den Worten ermutigt: "Gottes Grubenlampe erlischt nie."

Am Samstagabend soll eine feierliche Mettenschicht im Bergwerk Saar mit der rheinischen Oberkirchenrätin Barbara Rudolph und dem Trierer Bischof Stephan Ackermann stattfinden. Außerdem sollen in fast allen saarländischen Kirchen die Glocken läuten, auch Andachten sind geplant. Nach 250 Jahren Kohleabbau war am Freitagmittag der letzte Kohlezug aus dem Bergwerk Saar in Richtung Kraftwerk Völklingen-Fenne gerollt.