Insgesamt wanderten demnach 2010 4,1 Millionen Migranten dauerhaft in die OECD-Länder ein, 2,5 Prozent weniger als 2009. In Deutschland stieg die dauerhafte Migration 2010 hingegen um zehn Prozent an. Die Wirtschaftskrise macht sich bei der Zuwanderung weltweit bemerkbar. In besonders stark betroffenen Ländern sank der Anteil der neu zugezogenen Migranten deutlich: nach Irland um 55 Prozent, nach Griechenland um 31 Prozent, nach Portugal um 17 und nach Spanien und Italien um jeweils zehn Prozent.
In Deutschland stieg dem Bericht zufolge in der zweiten Jahreshälfte 2011 die Zahl von Zuwanderern aus Griechenland, Irland, Portugal und Spanien deutlich an, macht aber im Vergleich zu Migranten anderer Länder immer noch nur einen kleinen Teil aus. Die größte Gruppe der Neuzuwanderer nach Deutschland stammt aus der erweiterten Europäischen Union: Polen, Rumänien, Bulgarien und Ungarn. Die Bedeutung der Türkei als Hauptherkunftsland der Zuwanderer nimmt hingegen weiter ab, das Land steht nur noch an fünfter Stelle.
Die Beschäftigungsquote stieg
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Migranten in Deutschland wurde in den vergangenen Jahren besser. Rund eine halbe Million hochqualifizierter Migranten kam in den vergangenen zehn Jahren ins Land. Seit 2008 stieg die Beschäftigungsquote von Migranten in Deutschland um vier Prozent auf 66,5 Prozent. Besonders zugewanderte Frauen profitierten laut Bericht mit einer um etwa fünf Prozent gestiegenen Beschäftigungsquote. OECD-weit ist dies das höchste Wachstum, insgesamt ging der Anteil beschäftigter Migranten um drei Prozent zurück.
EU-weit nahm die Beschäftigung von Migranten in sogenannten haushaltsnahen Dienstleistungen am deutlichsten zu. Zwischen 2008 und 2011 fingen demnach 400.000 Migranten neu etwa in der Pflege, in der Kinderbetreuung oder bei Putzdiensten an.
Asiaten sind laut dem Migrationsausblick weiterhin nur mäßig an Deutschland als Auswanderungsland interessiert. Sie machten 2010 nur zwei Prozent der zugewanderten Bevölkerung in Deutschland aus, der niedrigste Wert in der OECD. OECD-weit ist fast jeder dritte Migrant aus Asien, 40 Prozent davon sind hochqualifiziert.