Hannover (epd). Acht Monate nach der Farbattacke auf das Gebäude des niedersächsischen Landtags in Hannover hat die Staatsanwaltschaft einen 24-jährigen Mann mit syrischer Staatsbürgerschaft angeklagt. Sie wirft ihm gemeinschädliche Sachbeschädigung in zwei Fällen vor, wie Staatsanwältin Kathrin Söfker am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. Der Angeschuldigte soll im September 2024 gemeinsam mit weiteren unbekannten Beteiligten den Eingangsbereich des Parlaments mit roter Farbe beschmiert haben.
Die Farbattacke ereignete sich kurz vor dem „Tag der offenen Tür“ des Landtags. In der Nacht pinselten die Täter an drei Stellen der Fassade den Schriftzug „Free Gaza“ auf die historischen Sandstein-Mauern. Zudem beschmierten sie die Säulen der Eingangshalle und verteilten Farbe auf den Treppen im Eingangsbereich. Auch eine Gedenktafel für den Dichter der deutschen Nationalhymne, August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874), wurde mit Farbe besudelt.
Durch die Farbattacke auf das Landtagsgebäude entstand ein Schaden von rund 70.000 Euro. Laut Söfker ist der Beschuldigte der Polizei als Teilnehmer von propalästinensischen Demonstrationen bekannt. Gemeinschädliche Sachbeschädigung wird laut Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet.
