Forderung nach Kalifat bei "Muslim Interaktiv"-Demo verboten

Forderung nach Kalifat bei "Muslim Interaktiv"-Demo verboten

Hamburg (epd). Für die nächste Demonstration des als extremistisch eingestuften Netzwerks „Muslim Interaktiv“ an diesem Samstag in Hamburg gelten strenge Auflagen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, ist es den Demonstrierenden verboten, ein Kalifat in Deutschland zu fordern oder zu befürworten. Dies war bei einer ersten Demonstration des Netzwerks Ende April geschehen, die bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Zudem sei es untersagt, Gewalttaten wie das Töten, Verletzen oder Entführen von Menschen zu verherrlichen oder zu ihnen aufzurufen, hieß es weiter. Ebenso seien Äußerungen verboten, die eine Vernichtung des Staates Israel propagieren. Ethnische oder religiöse Gruppen dürften weder durch Rufe noch Darstellungen in ihrer Ehre verletzt werden. Verboten sei zudem der Aufruf zu Hass sowie Äußerungen, die die Menschenwürde Anderer beeinträchtigen.

Das Verbrennen oder Beschädigen israelischer Fahnen sei ebenso untersagt wie eine Trennung der Versammlungsteilnehmenden abhängig vom Geschlecht, teilte die Polizei weiter mit. Zu Beginn der Versammlung sei der Veranstalter dazu verpflichtet, den Teilnehmenden alle Beschränkungen mit Lautsprecherdurchsagen in deutscher und arabischer Sprache bekannt zu geben. Die Demonstration findet stationär von 16 Uhr bis 17.30 Uhr auf dem Kreuzweg im Stadtteil St. Georg statt.

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) hatte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz betont: „Niemand will diese islamistische Szene hier auf den Straßen“. Die Politik stehe aber nicht über dem Recht. Und Gruppierungen wie „Muslim Interaktiv“ bewegten sich in der Regel gerade noch innerhalb der Rechtsordnung, ergänzte Jan Hieber, Leiter des Landeskriminalamts.