Ramelow: Sicherheitsbehörden in Thüringen sensibilisiert

Ramelow: Sicherheitsbehörden in Thüringen sensibilisiert
Nach den jüngsten mutmaßlich rechtsextremistischen Angriffen in Thüringen erwartet Erfurts katholischer Bischof Ulrich Neymeyr eine gesellschaftliche Ächtung der Taten. Thüringens Verfassungsschutz rechnet unterdessen mit weiteren Vorkommnissen.

Berlin (epd). Nach mehreren rechtsextremistischen Angriffen in Thüringen sind die Sicherheitsbehörden nach den Worten von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) in erhöhter Alarmbereitschaft. Dem Berliner „Tagesspiegel“ (Samstag) sagte der Linken-Politiker, schon seit etwa einem halben Jahr seien vermehrt Angriffe zu beobachten. „Nach den aktuellen Fällen hat der Innenminister für alle politischen Veranstaltungen auch noch mal eine höhere Sensibilität der Sicherheitsbehörden angemahnt“, fügte der Thüringer Regierungschef hinzu.

„Wir lassen außerdem im Innenministerium alle Angriffe der letzten Monate zusammentragen, um zu sehen, wie wir unser Frühwarnsystem verstärken können“, sagte Ramelow. Seit vergangenem Sonntag hatte es im Freistaat mehrere Angriffe auf Gebäude gegeben, in denen Politiker wohnen oder arbeiten. Ein mutmaßlicher Anschlag galt dem Wohnhaus eines SPD-Kommunalpolitikers im Kreis Gotha.

Der Ministerpräsident erinnerte daran, dass die aufgedeckte Terror-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß auch im Osten von Thüringen stark verwurzelt gewesen sei. Hinzu kämen weitere rechtsextremistische Gruppen: „Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass wir es bei der Gruppe Reuß nur mit der Spitze eines Eisbergs zu tun haben.“