Gehaltsunterschiede zwischen Ost und West immer noch groß

Gehaltsunterschiede zwischen Ost und West immer noch groß

Berlin (epd). Zwischen Ost- und Westdeutschland klafft weiter eine große Lohnlücke. Vollzeit-Beschäftigte in den neuen Ländern verdienen einem Medienbericht zufolge im Durchschnitt 3.157 Euro brutto pro Monat und damit fast 600 Euro weniger als westdeutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Das schreiben die Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Online Sonntag/Print Montag) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage der Linken im Bundestag. Die Differenz beträgt demnach nahezu ein Fünftel.

Die Bundesregierung beruft sich den Angaben zufolge in ihrer Antwort auf die Statistik der Bundesagentur für Arbeit mit dem Stichtag 31. Dezember 2022. Besonders groß ist die Lohnlücke demnach in der Bekleidungsbranche. Dort liege der durchschnittliche Monatslohn im Westen um rund zwei Drittel über dem im Osten, hieß es.

Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, nannte die Lohnunterschiede eine „himmelschreiende Ungerechtigkeit“. Ostdeutsche Beschäftigte seien in vielen Bereichen immer noch „Arbeitnehmer zweiter Klasse“, kritisierte er und forderte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, das Thema zur Chefsache zu machen.