Abtreibungsgegner und -befürworter demonstrieren in Berlin

Abtreibungsgegner und -befürworter demonstrieren in Berlin

Berlin (epd). Mit einem Aktionstag für sexuelle Selbstbestimmung und dem 19. „Marsch für das Leben“ ist in Berlin für und gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche demonstriert worden. An Kundgebungen auf beiden Seiten des Brandenburger Tores schlossen sich am Samstag Aufzüge in verschiedene Richtungen an. Am „Marsch für das Leben“, zu dem die Veranstalter unter anderem eine größere Gruppe aus dem bayerischen Regensburg mit zwei Bischöfen begrüßten, nahmen nach Polizeiangaben rund 900 Personen teil. An der Demonstration für das Recht auf Abtreibungen beteiligten sich laut Polizei rund 400 Menschen.

Bei der Kundgebung der sogenannten Lebensschützer hieß es unter anderem, Abtreibung habe für Frauen keinen physischen und emanzipatorischen Nutzen. Die Menschenwürde müsse „von der Zeugung bis zum Tod gelten“. Die Veranstalter sprachen von einer „Abtreibungslobby“, die sich Problemen nicht stelle. Die Veranstaltung, zu der der Bundesverband Lebensrecht aufgerufen hatte, richtete sich auch gegen eine legale Beihilfe zum Suizid.

Gegen den „Marsch für das Leben“ waren mehrere Protestveranstaltungen angemeldet, darunter unter dem Motto „Satan basst Fundamentalismus aus“. Beim Aktionstag für sexuelle Selbstbestimmung hieß es, die eigene Kundgebung setze ein „Zeichen für ein Leben und Lieben ohne Bevormundung“. Das Recht auf Abtreibungen werde immer wieder infrage gestellt und eingeschränkt. Christlich-fundamentalistischen und rechtsnationalen Gegnerinnen und Gegnern des Rechts auf Selbstbestimmung von Frauen dürfe deshalb nicht die Straße überlassen werden.