Buchhandel verleiht Friedenspreis an Liao Yiwu

Buchhandel verleiht Friedenspreis an Liao Yiwu
Zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse wird der chinesische Schriftsteller Liao Yiwu heute (Sonntag) mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Der 54-jährige Regimekritiker wird in der Frankfurter Paulskirche für sein sprachmächtiges und unerschrockenes Aufbegehren gegen Unterdrückung in China geehrt. Liao verleihe den Entrechteten eine weithin hörbare Stimme, erklärte die Jury.

###mehr-artikel###

Der Autor konnte vor über einem Jahr unter abenteuerlichen Umständen aus China ausreisen und lebt seither in Deutschland. In der Volksrepublik war er wegen eines Gedichts auf die Opfer des Massakers vom Tiananmen-Platz 1989 vier Jahre in Haft. Als China 2009 Gastland der Frankfurter Buchmesse war, durfte er nicht ausreisen.

Heimlich geführte Interviews

Liao hat ein Gefängnistagebuch über seine erlebten Misshandlungen unter dem Titel "Für ein Lied und hundert Lieder" verfasst. Sein neuestes Buch "Die Kugel und das Opium" enthält heimlich geführte Interviews mit Überlebenden und Angehörigen von Opfern des Massakers.

###mehr-links###

Der Friedenspreis ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Laudatio hält die Literaturchefin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Felicitas von Lovenberg. Der deutsche Buchhandel vergibt die Auszeichnung seit 1950 an eine Persönlichkeit, die insbesondere auf den Gebieten Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat.