Berlin (epd). Der Deutsche Mieterbund fordert angesichts eines dramatischen Mangels an Sozialwohnungen ein Sofortprogramm. Es gebe nur noch rund eine Million Sozialwohnungen in Deutschland, doch mehr als elf Millionen Mieterhaushalte in Deutschland hätten Anspruch auf eine Sozialwohnung, sagte Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). „Das ist ein riesiges Problem“, machte er deutlich. Nötig seien unter anderem ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro und ein Sofort-Programm, um den noch vorhandenen Bestand an Sozialwohnungen aus der aktuell befristeten in eine dauerhafte Bindung zu überführen.
Das Sondervermögen solle in „den Bau bezahlbarer Wohnungen“ investiert werden, erläuterte der Mieterbund-Präsident. Er schlug außerdem die Wiedereinführung einer Wohngemeinnützigkeit vor: Das wäre nach seinen Worten „eine sehr gute Möglichkeit“, auf die sich die Regierungsfraktionen im Koalitionsvertrag auch verständigt hätten. „Leider mangelt es auch hier bisher an der Umsetzung“, kritisierte Siebenkotten.
Der Bestand an Sozialwohnungen habe sich seit 2006 „fast halbiert“. Die Zahl von rund 22.000 neuen Sozialwohnungen im vergangenen Jahr schaffe keine Entlastung und sei „kläglich“, bemängelte er.
