Frankfurt a.M., Kabul (epd). Die Vereinten Nationen haben die gewaltsame Unterdrückung einer Demonstration von Frauen gegen die Schließung von Schönheitssalons in Afghanistan kritisiert. Berichte darüber seien besorgniserregend, erklärte die UN-Mission Unama am Mittwoch auf Twitter. Die de-facto-Behörden müssten das Recht auf Meinungsäußerung respektieren.
Wie der afghanische Sender Tolo News berichtete, protestierten in der Hauptstadt Kabul am Mittwoch mehrere Frauen gegen die Schließung der Schönheitssalons durch die radikalislamischen Taliban. Ein von dem Sender auf Twitter verbreitetes Video zeigt eine Demonstration Dutzender Frauen. Ebenfalls zu sehen ist der Einsatz eines Wasserwerfers.
Laut dem jüngsten UN-Bericht zur Menschenrechtslage in Afghanistan haben die Taliban angekündigt, landesweit alle Schönheitssalons in Afghanistan zu schließen. Als Grund wurde demnach angeführt, dass die Salons nicht in Einklang mit dem islamischen Recht, der Scharia, seien. Die Islamisten hatten im August 2021 nach dem Abzug der internationalen Truppen wieder die Macht in ganz Afghanistan übernommen. Seitdem haben sie die Rechte von Frauen und Mädchen stark eingeschränkt.
