Katholische Kirche will Wiederverheirateten entgegenkommen

Katholische Kirche will Wiederverheirateten entgegenkommen
Die katholische Kirche überdenkt ihren Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. "Wir wollen versuchen, eine einvernehmliche Lösung zu finden", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, am Freitag in Fulda.

Die Bischofskonferenz will hierzu eine Handreichung ausarbeiten. Der Freiburger Erzbischof Zollitsch kündigte außerdem an, das Gespräch mit Rom über dieses Thema zu suchen.

Die katholische Kirche erkennt bislang die neuen Ehen von Geschiedenen nicht an. Daher sind wiederverheiratete Geschiedene vom Abendmahl ausgeschlossen. Auch hat die katholische Kirche in der Vergangenheit immer wieder Arbeitsverhältnisse von kirchlichen Mitarbeitern, die in neuen Partnerschaften leben, aufgekündigt.

Zollitsch betonte nach Abschluss der Herbstvollversammlung in Fulda, dass in den Beratungen neben den seelsorgerlichen Aufgaben auch "Aspekte wie zum Beispiel die Praxis des Eucharistieempfangs" zur Sprache kommen sollen. Der zeitliche Rahmen, in dem eine von der Vollversammlung eingesetzte Arbeitsgruppe die Handreichung erarbeiten soll, steht nicht fest. Es bestehe aber nicht die Absicht, das Thema "auf die lange Bank zu schieben", versicherte der Erzbischof.

Darüber hinaus soll eine gesonderte Kommission unter Vorsitz von Zollitsch die arbeitsrechtlichen Fragen für wiederverheiratete Geschiedene klären. Es bestehe Klärungsbedarf darüber, welche Erwartung die katholische Kirche an die Lebensführung ihrer Mitarbeiter habe, sagte der Sekretär der Bischofskonferenz, Hans Langendörfer. Nach Angaben der Bischofskonferenz will die Kommission in einem Jahr ein Ergebnis vorliegen.

Zollitsch kündigte zudem an, dass die die Bischofskonferenz bei ihrer Frühjahrstagung 2013 in Trier mit der vermehrten Mitwirkung von Frauen in der Kirche beschäftigten werde. Ziel sei es, "dass Frauen weit mehr in Verantwortung kommen", sagte der Erzbischof: "Da ist mehr möglich."