München (epd). Die ehemalige bayerische Landtagspräsidentin und Sozialpolitikerin Barbara Stamm (CSU) ist am Mittwoch im Alter von 77 Jahren gestorben. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) würdigte die langjährige CSU-Politikerin als „Bayerns soziales Gewissen, Maßstab und Vorbild im Einsatz für die Mitmenschen“. Zu Ehren der Verstorbenen ordnete er für Donnerstag sowie am Tag ihrer Beisetzung Trauerbeflaggung an allen staatlichen Dienstgebäuden an.
Barbara Stamm, die ursprünglich den Beruf der Erzieherin erlernt hatte, war von 1994 bis 2001 bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit. Von 2008 bis 2019 war sie als erste Frau in Bayern Präsidentin des Landtags.
Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) erklärte, Stamm habe sich jahrzehntelang vor allem für die Ärmeren und Schwächeren in der Gesellschaft eingesetzt und ihnen eine Stimme gegeben. Sie sei eine der profiliertesten Sozialpolitikerinnen Deutschlands gewesen, sagte der Oberbürgermeister ihrer Heimatstadt Würzburg, Christian Schuchardt (CDU).
Auch der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm würdigte die Katholikin. Er trauere um eine Frau, „zu der ich auch persönlich eine große Nähe gespürt habe“, erklärte der Theologe. Stamm habe ihre christlichen Werte in der Politik tatsächlich gelebt.
