Berlin (epd). Bei Protesten gegen die soziale Lage im Land befürchtet der sachsen-anhaltische Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) einen Zusammenschluss linker und rechter Extremisten. „Die Linke läuft Gefahr, gemeinsame Sache mit den Rechten zu machen, denn beide wollen auf sogenannten Montagsdemos die Bundesregierung attackieren“, sagte Haseloff „Welt“ in einem am Sonntag veröffentlichten Interview. „Mich erinnert das an die schlimmsten Momente der Weimarer Republik, wo KPD und NSDAP gemeinsame Sache gemacht haben“, fügte der CDU-Politiker hinzu.
Demonstrationen vor der russischen Botschaft könne er verstehen, sagte Haseloff: „Da sitzen die Repräsentanten jener, die diesen Krieg und diese Krise zu verantworten haben.“
In der politischen Mitte sei es unbestritten, dass mit Entlastungspaketen soziale Härten kompensiert werden müssten. „Es geht jetzt um die Frage, ob wir eine Schönwetterdemokratie sind oder ob große Teile der Bevölkerung auch in schweren Zeiten zusammenzuhalten“, sagte der Ministerpräsident.
Dem thüringischen Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) nehme er persönlich dessen Warnung vor Protesten gemeinsam mit Rechten ab. „Aber in seiner Partei steht er doch ziemlich alleine“, sagte Haseloff.
