Jugendliche stellen Ideen für Zukunft der Kohleregionen vor

Jugendliche stellen Ideen für Zukunft der Kohleregionen vor

Potsdam (epd). Jugendliche aus den drei deutschen Braunkohleregionen haben ein Gutachten zur Zukunft der Reviere nach dem Kohleausstieg vorgelegt. Die Projektideen zum Strukturwandel in der Lausitz, im mitteldeutschen Revier und in Nordrhein-Westfalen wurden am Donnerstag in Potsdam vorgestellt. Die Vorschläge reichen von einem Revier-Informationsportal als App für Unternehmen und gründungswillige Bürger bis hin zu Tiny Houses auf sanierten Tagebauflächen.

„Wir möchten erleben, dass unsere Heimat Zufluchts- und Lernorte für uns bereithält, Möglichkeiten zum guten Leben und Arbeiten sowie Freiräume für unsere Freizeitgestaltung bietet“, heißt es in dem Jugendgutachten: „Kurzum, wir wünschen uns, dass unsere Heimat gestärkt aus dem Strukturwandelprozess hervorgeht.“ Eine niedrigschwellige Ansprache und zielgruppengerechte Kommunikation mit alten und jungen Menschen in den Dörfern und Städten fehle jedoch derzeit.

In dem Gutachten zeichnen die Jugendliche auch ihre Idealvision von der Zeit nach dem Kohleausstieg und der Zukunft der Regionen im Jahr 2035: „Alle Menschen, die in den ehemaligen Kohleregionen leben, fühlen sich dort wohl“, heißt es. „Es ist egal, woher sie und ihre Familie kommen, wie sie aussehen, wen sie lieben oder welchen Lebensentwurf sie verfolgen.“ Durch den nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen seien „neue Landschaften mit einer hohen Biodiversität entstanden“.

Brandenburgs Staatskanzleichefin Kathrin Schneider (SPD) begrüßte die Denkanstöße und Ideen. Einige Empfehlungen des Gutachtens würden bereits durch konkrete Projekte umgesetzt, sagte sie. Dazu gehörten unter anderem verstärkte Investitionen in Bildung und Forschung mit dem Lausitz Science Park in Cottbus, dem Leistungszentrum Westlausitz in Schwarzheide und dem Zentrum für innovatives Lernen in Großräschen.

Grundlage des Gutachtens „Jugend gestaltet Strukturwandel“ war eine Veranstaltung vom 12. bis 14. November 2021 in Halle an der Saale. Dabei sammelten Jugendliche aus ganz Deutschland drei Tage lang Ideen zu den Förderbereichen, entwickelten Projektskizzen und diskutierten mit Vertretern aus der Politik.