Kirchen und Orgeln zu besichtigen

St.-Petri-Dom am Marktplatz der Hansestadt Bremen
© epd-bild/Dieter Sell
Im Bremer St.-Petri-Dom erläutern Führungen die Umgestaltung der Kirche im 19. Jahrhundert.
Tag des offenen Denkmals
Kirchen und Orgeln zu besichtigen
Zum Tag des offenen Denkmals am 12. September öffnen auch zahlreiche Kirchen in Deutschland ihre Türen. Der parallel stattfindende Deutsche Orgeltag rückt das Instrument des Jahres 2021 in den Mittelpunkt.

Unter dem Motto "Sein & Schein - in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege" steht der Tag des offenen Denkmals am 12. September. Die zentrale Eröffnung findet in diesem Jahr in Wittenberg statt. Nach der durch die Corona-Pandemie bedingten Zwangspause im vergangenen Jahr haben sich auf der Internetseite des von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordinierten Tags bundesweit rund 3670 Denkmäler mit über 5300 Veranstaltungen registriert. Auch einstige Industrie- und Bahnanlagen können besucht werden, sowie private Denkmalorte, die normalerweise nicht zugänglich sind.

In Hessen beteiligen sich 167 Denkmäler, darunter sind Schlösser, Burgen, Kirchen, Synagogen, Gärten, aber auch ein Hospital oder ein Generationenhaus. In Rheinland-Pfalz sind 148 Baudenkmäler geöffnet, unter anderem das Römische Theater in Mainz, das Fort Großfürst Constantin in Koblenz und die ehemalige Prämonstratenserabtei in Bendorf-Sayn.

An dem Aktionstag beteiligen nach Angaben der Stiftung auch elf bremische und rund 60 niedersächsische Kirchen. Mit dabei ist die frisch renovierte St.-Sixti-Kirche in Northeim, in der nach vierjähriger Restaurierung von vier Passionsfenstern aus dem 15. Jahrhundert erstmals wieder zu sehen sind. Sie gehören zu den bedeutendsten norddeutschen Monumentalmalereien ihrer Zeit. Im Bremer St.-Petri-Dom wird in Führungen die historisierende Umgestaltung der Kirche im Stil des Historismus erklärt. Die Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover bietet eine „Leibniz-Führung“ an, bei der auch der bis heute erhaltene Schädel des Universalgelehrten besichtigt werden kann.

Dampfzug mit Orgel

Parallel zum Denkmaltag wird der elfte Deutsche Orgeltag begangen. Ein Höhepunkt ist hier ein Dampfzug mit einer Open-Air-Konzertorgel an Bord - gespielt vom Leipziger Universitätsmusikdirektor David Timm. Er macht unter anderem für eine Stunde auf dem Erfurter Hauptbahnhof Station.

 „Wir wollen mit dem Orgeltag für die Königin der Instrumente werben“, sagte Christoph Zimmermann, Orgelreferent der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.  Die vielfältige Orgellandschaft ist vor allem in Thüringen von kleinen Fürstentümern geprägt. Bis heute erklängen hier Instrumente prägender Orgelbauer wie Wender, Volckland, Silbermann, Trost, Strobel, Schulze oder Ladegast. Auch in Sachsen-Anhalt gebe es alte, wertvolle Instrumente. Als Beispiele nannte Zimmermann die Scherer-Orgel in Tangermünde oder Orgeln des von Johann Sebastian Bach geförderten Zacharias Hildbrandt in Naumburg und Sangerhausen.

Die Stiftung Denkmalschutz richtet den Aktionstag seit 1993 jedes Jahr im September aus. Der Tag des offenen Denkmals steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Der Aktionstag ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days, welche europaweit auf Denkmäler und das kulturelle Erbe aufmerksam machen wollen.