Maas reist zum Gedenktag des Warschauer Aufstands nach Polen

Maas reist zum Gedenktag des Warschauer Aufstands nach Polen

Berlin (epd). Außenminister Heiko Maas (SPD) ist am Mittwoch nach Polen gereist, um an den Gedenkveranstaltungen zum 75. Jahrestag des Warschauer Aufstands teilzunehmen. Maas wird nach Angaben des Auswärtigen Amts am Mittwochabend in Warschau an einem Feldgottesdienst teilnehmen und am Donnerstag gemeinsam mit seinem polnischen Amtskollegen Jacek Czaputowicz einen Kranz am Mahnmal für Opfer des Massakers von Wola niederlegen. In dem Stadtteil von Warschau töteten SS-Truppen 1944 rund 50.000 Menschen. Ebenso steht ein Gespräch mit dem polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda auf der Agenda.

Am 1. August 1944 hatten sich Partisanen der polnischen "Heimatarmee", die sich nach dem deutschen Einmarsch 1939 formiert hatte, erhoben und Teile Warschaus zurückerobert. Der Aufstand dauerte 63 Tage und endete mit der polnischen Kapitulation.

Die Rote Armee, die am Ostufer der Weichsel stand, griff nicht in die Kämpfe ein. Sie eroberte die polnische Hauptstadt erst im Januar 1945. Bei den Kämpfen kamen Schätzungen zufolge 200.000 Menschen ums Leben, hauptsächlich Zivilisten. Die SS bekämpfte Partisanen und Zivilisten auf äußerst brutale Weise.

Maas wird nach Angaben des Außenministeriums auch das Museum für den Warschauer Aufstand besuchen, eine Rede halten und mit jungen Polen sprechen.

Der grüne Osteuropapolitiker Manuel Sarrazin nannte Maas' Reise ein "wichtiges Signal". "Deutschland hat allen Grund, Respekt vor den Aufständischen des Jahres 1944 und der Versöhnungsleistung Polens uns gegenüber zu haben", sagte Sarrazin. Dazu gehöre aber auch, die aktuellen Sorgen und Ängste vieler Menschen in Polen ernst zu nehmen, die sich nicht nur durch den Krieg Russlands in der Ukraine auch selbst bedroht fühlten, sondern sich zum Teil auch der deutschen Solidarität in dieser Frage nicht sicher seien.