Serbisch-orthodoxer Bischof Karanovic wird in Amt eingeführt

Serbisch-orthodoxer Bischof Karanovic wird in Amt eingeführt
Der neue serbisch-orthodoxe Bischof für Deutschland, Sergije Karanovic (39), wird am Sonntag in Hildesheim durch Patriarch Irinej in sein Amt eingeführt.

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Sergije Karanovic übernimmt die Nachfolge von Konstantin Djokic, der Ende 2012 abgesetzt worden war. Irinej leitete die deutsche Diözese seither als Übergangsverwalter. Hintergrund für die Entmachtung von Djokic, der seit 1991 amtierte, waren neben persönlichen Streitigkeiten auch finanzielle Unregelmäßigkeiten. Die Staatsanwaltschaft Hildesheim ermittelt gegen mehrere kirchliche Personen wegen Unterschlagung. In der Bundesrepublik leben rund 250.000 serbisch-orthodoxe Christen.

Der künftige Bischof wurde am 4. Juli 1975 als Zoran Karanovic im serbischen Backa Palanka (Plankenburg) geboren. 1995 wurde er zum Mönch geweiht und nahm den Vornamen Sergije an. Ein Jahr später kam er nach Deutschland, 1997/98 besuchte er einen Sprachkurs am Ostkirchlichen Institut in Regensburg. Nach der Priesterweihe war er als Seelsorger und Religionslehrer in Bosnien-Herzegowina tätig. Von 2005 bis 2010 studierte Karanovic orthodoxe Theologie in Thessaloniki, 2008 wurde er Abt seines Heimatklosters Rmanj in Bosnien-Herzegowina.

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Die erste serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Deutschland entstand unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in München. Die Zahl der Gläubigen stieg in den 1950er und 60er Jahren durch den Zuzug von Arbeitskräften aus Jugoslawien stark an. 1969 folgte die Gründung eines serbisch-orthodoxen Bistums für Westeuropa, Australien und Neuseeland. Nach mehreren Teilungen gibt es heute eine Diözese für Deutschland. Bischofssitz ist seit 1979 das Kloster der "Allheiligen Gottesgebärerin" in Hildesheim-Himmelsthür.