Auf der A 40: Die längste Tafel der Welt

Auf der A 40: Die längste Tafel der Welt
Mehr als zwei Millionen Besucher haben nach Veranstalterangaben am Sonntag im Ruhrgebiet auf der Autobahn A 40 ein "Begegnungsfest der Alltagskulturen" gefeiert. Auf einem 60 Kilometer langen Teilstück des Ruhrschnellwegs zwischen Duisburg und Dortmund boten lokale Vereine und Initiativen sowie viele private Gruppen ein buntes Kulturprogramm.

Mit rund 20.000 Tischen und 40.000 Bänken sei die Strecke die "längste Tafel der Welt", erklärten die Veranstalter. Das Fest, das wegen der stillgelegten Autobahn von den Organisatoren "Still-Leben" genannt wurde, war eines der Höhepunkte des Kulturhauptstadtjahres im Ruhrgebiet.

Die Palette der kulturellen Beiträge reichte vom Pudelclub bis zum philosophischen Stammtisch, von Brautpaaren bis zu Bluesrockern, von der deutsch-italienischen Gesellschaft bis zum Wikipedia-Stammtisch. Neben zahlreichen anderen Organisationen beteiligen sich auch die Kirchen und kirchliche Gemeinschaften am dem Projekt. Mehr als 150 Tische wurden von der evangelischen und katholischen Kirche angeboten.

Einen besonderen Platz nahmen die sechs "Tische der Religionen" an der Autobahnauffahrt Huttrop in Essen ein. An den "Tischen der Religionen" warb ein riesiges Transparent mit Vertretern der christlichen Kirchen und islamischer Gemeinden für Respekt, Toleranz und Fairness. Der westfälische Präses Alfred Buß, Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck und der türkische Religionsattaché Mehmet Ucmus setzten als Zeichen der Toleranz und des gegenseitigen Respekts das rollende Kunstrad "Engel der Kulturen" in Bewegung. Insgesamt beteiligten sich nach kirchlichen Angaben über 60 evangelische und katholische Gemeinden oder Einrichtungen an dem "Still-Leben".

Christen und Muslime in Deutschland wüssten auch nach 40 Jahren des Zusammenlebens immer noch viel zu wenig voneinander, erklärte der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß. Die Religionen sollten nach Auffassung des leitenden Theologen die friedensstiftenden Elemente stärker füreinander einzusetzen. Muslime müssten hierzulande ihre Religion frei ausüben können. Entsprechend sollte aber den Christen in muslimischen Ländern ebenfalls wirkliche Religionsfreiheit gegeben und die öffentliche Ausübung ihrer Religion erlaubt werden, erklärte der leitende Theologe der viertgrößten Landeskirche. (epd)

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